Bis ins 18. Jahrhundert hinein gehörten Pastinaken zu den Grundnahrungsmitteln in Deutschland, bevor die Kartoffeln ihren Platz einnahmen. Seit einiger Zeit erlebt das Wintergemüse jedoch ein Comeback.
Wissenswertes über Pastinaken
Die Pastinake gehört ebenso wie Topinambur und Schwarzwurzeln zu den Trend-Gemüsesorten, die nach langer Zeit wiederentdeckt wurden. Diese Gemüsesorten tauchen immer häufiger in Rezepten auf und sind auch wieder vermehrt im Supermarkt zu finden. Eigentlich handelt es sich dabei um eine Gegenbewegung zur Ernährung mit exotischen Super-Foods wie Goji-Beeren oder Chia Samen.
Die alten Gemüsesorten sind sehr gesund, schmackhaft und stammen aus der Region, sodass Transporte um den halben Globus entfallen. Sie sind pflegeleicht und somit auch von Hobbygärtnern leicht im eigenen Garten anzubauen.
Es ist also auch aus Gründen der Nachhaltigkeit sinnvoll, sich auf traditionelle, heimische Gemüsesorten zurückzubesinnen und diese häufiger zu essen:
- Pastinake
- Topinambur
- Schwarzwurzel
- Rote Rüben
- Wirsingkohl
- Steckrüben
Video: Gesundes Wintergemüse: Pastinaken | BR
Pastinake: Gesundes und leckeres Wintergemüse
Obwohl die Pastinake auch unter dem Namen „Germanenwurzel“ bekannt ist, fragen sich gerade in Deutschland viele Verbraucher, was Pastinaken sind, wenn sie auf diese Zutat in Trendrezepten stoßen.
Pastinaken sind ein Wurzelgemüse, das bis vor 300 Jahren Hauptbestandteil unseres Speiseplans war, bevor es von der Kartoffel verdrängt wurde. Bereits die Römer schätzten dieses schmackhafte Wurzelgemüse. Optisch ähnelt die Pastinake der Petersilienwurzel. Botaniker gehen davon aus, dass es sich bei diesem Wintergemüse um eine Kreuzung aus Möhren und Petersilie handelt. Die rübenartige Wurzel wird maximal 40 Zentimeter lang und ist cremefarben.
Das Gemüse wird in seiner Wildform seit Jahrhunderten in ganz Europa und bis nach Eurasien angebaut. Als Kulturpflanze werden die Wurzeln heutzutage vor allem in Frankreich, England, den Niederlanden, Skandinavien und den USA angebaut. Das typische Herbst- und Wintergemüse findet man ab Oktober und bis zum März auf den Wochenmärkten und im Supermarktregal. Der Geschmack ist sehr angenehm, denn die Wurzeln sind zum einen leicht süßlich, zum anderen aber auch würzig und nussig. Charakteristisch für dieses Gemüse ist, dass es noch besser schmeckt, wenn die Pflanze vor dem Ernten Frost abbekommt. Das verstärkt die süßliche Note und macht die Wurzel noch milder.
Warum sind Pastinaken so gesund? Wissenswertes über das Wintergemüse
Da das Wintergemüse in Europa beheimatet ist, ist es auch perfekt an die hiesigen klimatischen Bedingungen angepasst. Aus diesem Grund ist es robuster und muss nicht künstlich im Treibhaus hochgezogen werden, sondern gedeiht sogar im eigenen Garten und kann außerdem lange gelagert werden. Für viele Konsumenten ist die Antwort auf die Frage: „Was sind Pastinaken?“, dass es sich dabei um eine Abkehr vom hochgezüchteten, doch leider oft geschmacksarmen Treibhausgemüse handelt.
Das Gemüse ist reich an Kohlehydraten wie Stärke, Zucker und Pektin und ist deshalb eine ideale Sättigungsbeilage. Darüber hinaus enthält die Wurzel ätherische Öle, die einerseits für den Geschmack verantwortlich sind und andererseits eine leicht antibakterielle Wirkung haben. Der hohe Gehalt an Vitamin C, B-Vitaminen und wichtigen Mineralstoffen wie Kalzium, Eisen, Zink und Phosphor sind weitere Gründe dafür, öfter mal das Trendgemüse in den Speiseplan einzubauen.
Weil diese Wurzeln außerdem überaus bekömmlich sind und sehr wenig Nitrit enthalten, eignen sie sich für die Zubereitung von Schonkost und sind auch als Bestandteil für Babybreie sehr zu empfehlen. Traditionell gilt die Pflanze als Heilmittel gegen Beschwerden des Verdauungstrakts. Es gibt also viele Gründe, diese Wurzeln in die Ernährung einzubauen.
Video: Alte Gemüsesorten zubereiten: Pastinaken-Antipasti
Tipps: Wie bereitet man Pastinaken zu?
Um eine optimale Qualität zu erhalten, sollte man beim Kauf darauf achten, dass sich die Schale glatt und fest anfühlt. Kleinere Wurzeln sind zarter, wohingegen sehr große manchmal leicht holzig sind. Ein großer Vorteil ist die lange Haltbarkeit. Im Kühlschrank kann man die Wurzeln problemlos ohne Qualitätsverlust bis zu zwei Wochen aufbewahren.
Die Wurzel kann vielseitig zubereitet werden und ähnelt auch in dieser Hinsicht sehr stark den Möhren, wird jedoch schneller gar. Sie sollte mit dem Sparschäler geschält und gewaschen werden, bevor man sie in Scheiben schneidet oder als Rohkost raspelt. Man kann das Wintergemüse dünsten, mit Öl oder Butter anbraten, als Ofengemüse verwenden oder zu leckeren Suppen verarbeiten. In Kombination mit Kartoffeln ergeben sie einen mild-süßlichen Kartoffel-Pastinaken-Brei, von dem Kinder begeistert sein werden.
Tipps: Rezepte mit dem Trendgemüse
Neben der Frage, was Pastinaken sind, ist selbstverständlich besonders interessant, welche Rezepte es für die leckeren Rüben gibt.
Rezept für Kinder: Pastinakenbrei
Kinder lieben einen Pastinakenbrei, der so einfach zuzubereiten ist, dass die kleinen Köche prima mithelfen können. Die Wurzeln werden dafür zunächst mit dem Sparschäler geschält, gewaschen und in Scheiben geschnitten. Jetzt kocht man sie in Salzwasser und püriert sie anschließend mit dem Pürierstab. Etwas Hühnerbrühe und Butter sorgen für die cremige Konsistenz. Je nach Geschmack kann man den Brei außerdem mit Petersilie und Dill würzen. Auf diese Weise hat man im Handumdrehen eine leckere und nahrhafte Beilage gekocht.
Rezept für die schnelle Küche: Pastinakensuppe
Eine leckere Suppe passt hervorragend in die kalte Jahreszeit und ist ebenfalls ganz einfach zuzubereiten. Dafür werden zunächst Kartoffeln, Pastinaken, Knoblauch und Zwiebeln in etwas Butter angebraten und dann mit Muskatnuss, Pfeffer und Salz gewürzt. Anschließend wird alles zusammen in Hühnerbrühe gegart und dann fein püriert. Jetzt werden noch Sahne und Speck in die Suppe gerührt und mit ein paar gerösteten Sonnenblumenkernen sowie Schnittlauch wird daraus ein echtes Gourmet-Gericht.
Rezept für Rohkost-Fans: Waldorf-Salat
Für diesen leichten Salat werden Pastinaken, Möhren und Äpfel geschält und anschließend grob geraspelt. Danach wird alles einfach mit einem Dressing aus Mayonnaise, Joghurt und Orangensaft gemischt, das mit dem Abrieb einer Bio-Orangenschale, Salz, Pfeffer und Zucker gewürzt wurde. Noch gesünder und schmackhafter wird dieses Essen mit einem Topping aus gehackten Walnusskernen.
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