Sommelier: Persönlicher Genussexperte für guten Wein

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Der Sommelier weiß: Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein. Aus diesem Grund ist er der richtige Ansprechpartner für die besten Weine der Mainzer Region, egal ob Riesling oder Spätburgunder.

Sommelier: Der Experte für Weine aus Mainz und Umgebung

Zunächst: Ein guter Sommelier kennt natürlich mehr als „nur“ die Weine der Heimatregion. Er muss im Gegenteil ein Weinfanatiker sein und die besten Rot- und Weißweine der Welt inklusive bestimmter Lagen erkennen können. Seine Herausforderung in der Mainzer Gegend ist, exzellente Weine von durchschnittlicher Ware zu unterscheiden und seinen Gästen nur die Highlights der Region zu präsentieren.

Der Trend zu hochwertigen Weinen erreicht selbst den Mainzer Weihnachtsmarkt. (#1)

Der Trend zu hochwertigen Weinen erreicht selbst den Mainzer Weihnachtsmarkt. (#1)

Herausragende Weine aus dem größten deutschen Anbaugebiet

Die Dimensionen sind beachtlich: Das rheinhessische Anbaugebiet ist mit über 26.000 Hektar Fläche das Größte Deutschlands. Für einen Sommelier ist es deshalb umso wichtiger, einen hochwertigen Tropfen zu erkennen, der in jedem Sternerestaurant der Welt serviert werden könnte. Normale Kenntnisse wie Weißwein zu Fisch und Geflügel oder Rotwein zu Wild helfen da nicht weiter. Das unterscheidet einen Sommelier von einem ordentlichen Kellner.

Ein echter Weinkellner aus Mainz muss auch die Geschichte des Weinbaus in seiner Region kennen. Diese ist sehr spannend, weil keine Region unseres Landes so vom Wein dominiert wird wie der Bereich Rheinhessen. So zählt die Gegend zu den waldärmsten der Republik, gleichzeitig sind aber ungefähr ein Viertel der Fläche mit Rebstöcken bepflanzt. Warum ist das so? Hier in der Mainzer Ecke herrschen ideale Bedingungen für den Weinbau. Es regnet wenig, die Sonne scheint überdurchschnittlich lang und die Winter sind mild. Insgesamt beträgt die Durchschnittstemperatur mehr als 10 Grad Celsius.

Sommelier: Weinanbau seit der Römerzeit

Reist man herum, entdeckt man an jeder Ecke uralte Weinbaugemeinden. Nur fünf der 136 Orte kennen keinen Weinanbau. Die Tradition ist lang: Als die Römer nach Mainz kamen und die Stadt zur Provinzhauptstadt von Obergermanien erkoren, wurden auf linksrheinischem Gebiet bereits die ersten Reben gesetzt. Eine Tradition, die bis heute anhält.

Weine aus Rheinhessen stellen heutzutage etwa 2,5 Millionen Hektoliter Wein her. Insgesamt gibt es mehr als 6000 Winzer, die sich mit liebevoller Arbeit am Weinberg beschäftigen. Wie sieht die Verteilung roter zu weißer Sorten aus? Der Weißwein dominiert auf mehr als 2/3 der Anbaufläche. Angepflanzt werden die in fast allen Weinregionen Deutschlands beliebten Sorten Müller-Thurgau und Riesling. Ein Klassiker ist auch der leichte Silvaner, ein trockener Weißwein und mit großer heimischer Tradition.

Rotwein ist im Kommen

Der Klimawandel macht es möglich: Rotwein ist auch in Rheinhessen im Kommen. Seit einigen Jahren entscheiden sich immer mehr Winzer für rote wärmeliebende Sorten. Inzwischen sind auf bereits 1/3 der Fläche diese Arten vertreten. Tendenz steigend und mit Fokus auf den Dornfelder, einer führenden deutschen Rotweinsorte. Aber auch Spätburgunder oder Portugieser werden in der hiesigen Gegend angebaut und finden ihre Käufer nicht nur in Mainz.

Was auffällt: In Rheinhessen wird alles angebaut. Von ordentlicher Durchschnittsware bis hin zu internationalen Spitzenweinen. Verstärkt werden trockene Weine gekeltert und auch der Sekt gewinnt an Bedeutung. Generell zu beobachten ist eine verstärkte Hinwendung zu Qualität. Für die Zukunft des Weinbaus sind das bestimmt gute Nachrichten. Der Verbraucher legt immer größeren Wert auf Qualität und die Zeiten süßer Billigweine sollten vorbei sein.

Übrigens: Nicht nur Rheinhessen, sondern auch Mainz als größte Stadt besitzen eine beeindruckende Weintradition. Zum einen durch den Anbau feiner Weine auf dem Stadtgebiet. Aber auch durch den entsprechenden Handel, welcher bis ins 19. Jahrhundert eine große Bedeutung hatte. In unserer heutigen Zeit ändert sich vieles. Wein trinken tut der Mainzer natürlich weiter. Es gibt kaum etwas Schöneres als einen lauen Sommerabend am Rheinufer mit einem guten Glas Wein aus der Region. Trotzdem leben natürlich nur noch wenige Bewohner direkt vom Weinhandel oder der Weinproduktion.

Immerhin: Laut den letzten aktuellen Zahlen wird auf 209 Hektar Wein im Stadtgebiet angebaut. Und das Thema bleibt präsent: Mainz und das Gebiet Rheinhessen gehören nämlich seit 2008 zum internationalen Weinmarketing-Verband „Great Wine Capitals“. Ein Netzwerk internationaler Städte mit Weinanbau. Eine tolle Auszeichnung und Ansporn, sich weiter intensiv mit der Thematik zu beschäftigen. Die Stadt kann stolz sein, mit anderen Kommunen in diesem hochkarätigem Ensemble vertreten zu sein. So gehören Bordeaux, Florenz oder das kalifornische Napa Valley zu diesem Verbund. Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt sollte dies gut vermarkten, um noch mehr Touristen in die schöne Stadt zu locken. Und auch ein Sommelier sollte mit diesen Informationen bei seinen Gästen punkten.

Sommelier: Jenseits von Mainz einige gute Weinkellner finden

Es lohnt immer der Blick nach Außen: Bekannte Sommeliers außerhalb von Mainz, die nach erfolgreicher Tätigkeit in Hotels oder Restaurants bei Weinfans großes Ansehen genießen.

  • Markus Del Monego: Inzwischen ein internationaler Experte in Sachen Wein, fing er als Restaurantfachmann an. Aktuell schreibt er Kolumnen und führt eine Eventagentur rund ums Thema Weingenuss.
  • Samuil Angelov: Dreimaliger Gewinner als bester Sommelier Finnlands. Damit Gäste von den Empfehlungen für guten Wein leben, ist er heute vor allem als Berater hochwertiger Restaurants aktiv.
  • Markus Berlinghof: Sommelier des Jahres und ein ganz spezieller Fan deutschen Rieslingweins. Der Weinexperte sieht den deutschen Wein weiter im Aufwind und erwartet stetige Qualitätsverbesserungen.
  • Konstantin Schwärzler: Er absolvierte die Hotelfachschule und arbeitete wie viele große seiner Zunft in verschiedenen Hotels und Restaurants. Der Wiener bildete sich fort: vom Käse- zum Weinsommelier, eine echte Überraschung. Er schätzt besonders kleinere Güter.
  • Torsten Junker: Der Weinexperte startete seine Karriere im Hotel und arbeitete später auf einem Luxuskreuzfahrtschiff. Im Jahre 2014 wurde er „Deutschlands bester junger Sommelier“, inzwischen ist er in Hamburg tätig.

 

Sommelier: Wein als Top-Thema auch in der Freizeit

Ein spezieller Weinkellner muss also mehr können. Zum Beispiel in der Szene vernetzt sein und stets über neueste Trends informiert sein. Auch nach Feierabend ist Wein sein Thema Nummer Eins. Ein Besuch in einem Mainzer Weinlokal dient also nicht nur dem Genuss, sondern hat auch den Grund, unbekannte Perlen zu entdecken, die er seinen Gästen in der nächsten Zeit kredenzen könnte.

Arbeitet der Sommelier in der Gastronomie, stimmt er sich hierfür eng mit den Köchen ab. Schlägt dieser ein Menü vor, hat der Weinkellner im Idealfall bereits den passenden Tropfen vor Augen. Am liebsten natürlich aus der Region. Vielleicht ein Dornfelder, für manche Publikationen wie das Magazin „Rheinhessen“ ein Trendwein in den nächsten Jahren.

Stilvolles, gehobenes Auftreten gegenüber Gästen

Egal welcher Wein: Der Sommelier muss wesentliche Infos parat haben, um seinen Gästen optimale Empfehlungen geben zu können. Und das stilvoll und kompetent. Anspruchsvolle Gourmets erwarten natürlich ein entsprechendes Auftreten und eine angenehme Erscheinung. Eine gute Allgemeinbildung sollte ebenso selbstverständlich sein.

Video: Weinbörse Mainz 2015 – Besuch der peruanischen Delegation

Sommelier: So finden Weinkellner die besten Weine

Der Weinexperte soll sich den Gästen als Partner auf der Suche nach dem besten Wein präsentieren. Wer in edlen Lokalen speist, hat eben auch hohe Ansprüche und möchte auf gleicher Augenhöhe vom Weinkellner behandelt werden. Die Erfahrung zeigt: Im Dialog mit seinen Gästen findet der Sommelier meist den richtigen Tropfen, der exzellent zu den vom Chefkoch präsentierten Speisen harmoniert.

Der weite Weg zu einem Weinprofi ersten Ranges

In einer Region wie Mainz sollten Weinexperten ihren Platz finden können. Doch die Ausbildung ist beschwerlich. Es genügt eben nicht, gerne Wein zu trinken und den Unterschied zwischen Riesling und Bordeaux zu kennen. Das Hintergrundwissen zum Thema ist wesentlich und ein Teil der Ausbildung. Und es gibt bis jetzt erstaunlich wenige Weinkellner. Gerade einmal 120 sind es in ganz Deutschland.

In der Nähe von Mainz wachsen viele berühmte Rot- und Weißweine. Ein idealer Landstrich für Weinliebhaber. (#2)

In der Nähe von Mainz wachsen viele berühmte Rot- und Weißweine. Ein idealer Landstrich für Weinliebhaber. (#2)

Sommelier: Die Grundvoraussetzungen für den Berufseinstieg

Herein in den Job kommt man durch eine Ausbildung in der Gastronomie. Also sollte eine Restaurantfachschule oder alternativ auch eine Kochausbildung absolviert worden sein. Erst danach gibt es die Möglichkeit, sich zu spezialisieren und eine Ausbildung zum Sommelier anzufangen. Diese endet nach einem Jahr mit einem staatlich geprüften IHK-Abschluss. Übrigens auch für Frauen. Schon längst ist diese Tätigkeit keine Männerdomäne mehr.

Gutes Benehmen bei schwierigen Gästen

Nach dem Abschluss beginnt die eigentliche Arbeit. In Mainz oder anderswo müssen die neu ernannten Weinkellner ihr Können beweisen. Dazu gehört: Auf Menschen zugehen und sich nicht nur theoretisch mit der Materie auseinandersetzen. Es gilt in schwierigen Situationen Contenance zu wahren, weil nicht jeder Gast Verständnis für Weinempfehlungen hat, sondern mitunter oberlehrerhaft auftritt.

Mainz ist eine wichtige deutsche Weinmetropole und der ideale Platz für einen Sommelier. (#3)

Mainz ist eine wichtige deutsche Weinmetropole und der ideale Platz für einen Sommelier. (#3)

Sommelier: Hat der Job Zukunft?

Ja, definitiv. Wenn man sich in vielen Jahren zu einem echten Profi entwickelt hat. Und wenn es sogar Gäste gibt, die nur von einem bestimmten Sommelier bedient werden möchten. Dann hat man es in der Branche geschafft, aber dabei darf es nicht bleiben. Der unbedingte Wille, den perfekten Wein zu entdecken, muss immer vorhanden sein.

Hierzu zählt der ständige Kontakt mit Produzenten von gutem Wein. Der Blick über den Tellerrand, sowohl über die Weinregion Rheinhessen als auch über Deutschlands Grenzen. In vielen Ländern arbeiten kreative Winzer und stellen vorzügliche Weine her. Nur ein Beispiel sind die chilenischen Merlots, welche in Kennerkreisen inzwischen Kultstatus besitzen.

Ziel: Menschen mit edlem Wein Freude bereiten

Solche Perlen zu entdecken und dem heimischen Publikum zu präsentieren. Auch das ist eine Aufgabe als Sommelier. Für diesen kann es nichts Befriedigendes geben, als Menschen mit Wein Freude zu bereiten. Dieser Spaß ist es auch, der nie zu Ende gehen darf. Denn es ist natürlich ein harter Job, anspruchsvollen Gästen in der Luxus-Gastronomie passende Weine vorzustellen. Erzeugnisse, die manchmal auch empört zurückgewiesen werden.

Sommelier: Trend geht zu besserem Essen und Trinken

Auch Zurückweisungen gehören zu diesem Job. Aber die Tätigkeit hat insgesamt Potential und gute Zukunftsaussichten. Der Grund: Immer mehr Menschen sind empfänglich für gehobenes Essen und Trinken. Diese jüngeren Menschen haben keine Scheu vor hochwertigen Restaurants und trinken auch gerne mal einen teureren Wein.

Die Entwicklung geht eindeutig in Richtung Qualität und Nachhaltigkeit. Das Konsumieren von echt hergestellten Erzeugnissen und die Abkehr von der industriell hergestellten Massenware. Diesen Trend spüren auch die Weinkellner und sie profitieren davon.

Ganz in der Nähe von Mainz befindet sich das Mittelrheingebiet in bester Weinlage. (#4)

Ganz in der Nähe von Mainz befindet sich das Mittelrheingebiet in bester Weinlage. (#4)

Der spezielle Lifestyle in der Gastro-Branche

Es handelt sich um eine Art Zeitgeist. Und sie machen auch etwas vom Lifestyle in diesem Teil der Gastronomie aus. Das Umfeld ist klein. Nur wenige Restaurants oder Hotels beschäftigen extra ausgebildete Weinkellner. Gerade das knappe Angebot kann aber einen besonderen Anreiz stellen, irgendwann zu den Stars der Branche zu gehören.

Vorteil: Hat man sich erst einmal einen Namen gemacht, winken eventuell auch Ziele in aller Welt. Dann heißt es nicht mehr Rheinhessen/Mainz, sondern man ist auf einmal Sommelier im bei Weinfreunden weltbekannten Napa Valley in Kalifornien. Oder es zieht einen ins europäische Ausland. Der Kontinent bietet echten Weinkoryphäen so vielfältige Möglichkeiten zur Selbstentfaltung, wenn man die Kompetenz und den unbedingten Willen zum Erfolg mitbringt.

Sommelier: Für wen ist die Tätigkeit geeignet?

Für alle, die Wein lieben und einen etwas anderen Job suchen. Mit anderen Arbeitszeiten, aber vor allem mit Menschen, die Genuss ebenso schätzen wie gute Gespräche in entspannter Atmosphäre. Die Tätigkeit eines Sommelier passt definitiv in unsere Zeit und dürfte in den nächsten Jahren eher noch populärer werden.


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