Schaumwein: Definition, Herstellung und Unterschiede zu Perlwein

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Schaumwein: Definition, Herstellung und Unterschiede zu Perlwein

Schaumwein ist oft ein Begriff, der leichtfertig auf verschiedene Produkte angewendet wird, die eine gewisse sprudelnde Qualität mit einem Hauch von Wein vereinen. Doch hinter dem Etikett ‚Schaumwein‘ verbirgt sich eine spezifische Kategorie, die durch strenge Kriterien definiert ist. Diese Kriterien gehen über bloße Kohlensäure hinaus und umfassen eine Vielzahl von Qualitätsstandards, die von der Herstellung bis zur Abfüllung reichen. So unterscheidet sich Schaumwein nicht nur in seinem Geschmack und seiner Textur, sondern auch in seiner Herstellungsweise und seinem kulturellen Erbe von anderen weinbasierten sprudelnden Getränken.
Schaumwein weinhaltiges GetränkVerschiedene HerstellungsmethodenSchaumwein vs. Perlwein

Definition: Schaumwein steht für weinhaltige Getränke mit Kohlensäure

Vereinfacht gesagt: Bei einem Schaumwein handelt es sich um ein kohlensäurehaltiges Weingetränk. Enthalten ist demnach Kohlenstoffdioxid, was dafür sorgt, dass der Wein unter Druck steht. Sehr hochwertiger Schaumwein zeigt sich in feinperlenden Bläschen im Glas. Wichtiges Kennzeichen: Bei einem Schaumwein muss der Überdruck in der Flasche bei einer Weintemperatur von 20 °C wenigstens drei bar betragen. Für die Herstellung können sowohl helle als auch dunkle Trauben verwendet werden, folglich gibt es weißen Schaumwein ebenso wie roséfarbenen.

Verschiedene Herstellungsmethoden für Schaumwein

Vier Herstellungsverfahren sind bei der Schaumweinproduktion üblich:

  1. Méthode Champenoise:

    Die Kohlensäure im Schaumwein stammt aus der zweiten Gärung, wobei eine klassische Flaschengärung stattfindet. Vorgeschrieben ist diese Art der Herstellung unter anderem bei Champagner, Winzersekt oder Crémant.

  2. Méthode Rurale:

    Die auch als Asti-Methode bezeichnete Art der Herstellung findet statt, indem vor dem Ende der alkoholischen Gärung die Hefe entfernt wird. Der Most wird anschließend kalt gelagert.

    Der entstandene Schaumwein ist sehr süß, wobei der hohe Zuckergehalt das weitere Vergären unter hohem Druck erlaubt. Die Gärung findet im Tank oder in der Flasche statt.

  3. Méthode Charmant:

    Die Variante wird auch als Großraumgärung bezeichnet. Vergoren wird dabei Stillwein, allerdings in großen Tanks oder anderen Behältern.

    Der Schaumwein kann hier einfacher und vor allem kostengünstiger hergestellt werden.

  4. Imprägnierverfahren:

    Der Handel kennt Wein, der im Imprägnierverfahren entstanden ist, als Schaumwein, dem Kohlensäure zugesetzt worden ist. Diese entsteht nicht durch die zweite Gärung, vielmehr erfolgt erst die Anreicherung des Tankinhalts mit CO2, danach die Abfüllung der Flüssigkeit in Flaschen. Dieses Verfahren gilt als günstigstes. Solche Schaumweine finden sich zu niedrigen Preisen in vielen Supermärkten.

Unterschiede von Schaumwein und Perlwein
Schaumweine sind mit zugesetzter Kohlensäure ebenso erhältlich wie mit natürlichem CO2 oder als Qualitäts-Schaumweine. Bei allen diesen Weinen muss der Druck bei 20 °C die oben bereits genannten drei bar aufweisen. Außerdem verfügen die Flaschen über der Agraffe (Drahtgeflecht, das um den Korken gelegt wird).
Die doppelte Verschlussart hat in Deutschland für die Einführung einer Schaumweinsteuer gesorgt. Diese geht noch auf Kaiser Wilhelm II. zurück, der damit den Bau des Nord-Ostsee-Kanals finanzieren wollte. Heute bringt diese Verbrauchssteuer mehr als 352 Millionen Euro pro Jahr ein.
Perlwein weist in der Regel nur einen Druck von 1 bis 2,5 bar auf und liegt unterhalb der Steuerpflicht. Eine separate Drahtsicherung um den Korken ist nicht nötig, da hier kein so hoher Druck entsteht.
Häufig schlingen jedoch die Hersteller eine Kordel um Korken und Flaschenhals. Der Wein wird damit zumindest optisch aufgewertet. Wer es besonders umweltfreundlich und praktisch mag, wählt stattdessen die Variante ohne Kordel.

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