Das Mainzer Marktfrühstück polarisiert! Zwischen 4.000 und 5.000 Mainzer genießen am Samstag die Zeit, doch manchem ist es ein Dorn im Auge. Fakt ist: das Mainzer Marktfrühstück ist aus Mainz nicht mehr wegzudenken. Doch was sagen die Mainzer dazu?
Mainzer Marktfrühstück
Was eigentlich als kleine Veranstaltung am Ende des Mainzer Wochenmarkts zum Rhein hin begann, hat sich im Verlauf kurzer Zeit zu einem angesagten In-Event entwickelt. Die Weinschorle – das bevorzugt konsumierte Getränk auf dem Mainzer Marktfrühstück – zieht dabei alle Altersgruppen an. Das ist es auch, was das Mainzer Marktfrühstück so interessant macht. Alle Generationen – der ohnehin sehr geselligen Mainzer – kommen hier ins Gespräch.
Wer es noch nicht weiß, hier die Fakten: Das Mainzer Marktfrühstück findet 2018 vom 24. März bis zum 17. November statt. Der Weinausschank am Liebfrauenplatz, am Haus Zum römischen Kaiser beginnt um 09:00 Uhr und endet offiziell um 16:00 Uhr. Die Veranstaltung hat ihren Kern um den Weinstand der Mainzer Winzer und man möchte es nicht glauben, dass sich dort an jedem Samstag fast 5.000 Besucher versammeln.
Von den Mainzer Winzern sind insgesamt 26 Weingüter vertreten.
- Weingut Hubert Stenner, Mainz-Hechtsheim
- Wein&Gut Bernhard Stenner, Mainz-Hechtsheim
- Weingut Albert Worf, Nieder-Olm
- Weingut Alwin Schmitz, Mainz-Ebersheim
- Weingut Christophorushof Simone Schmitt-Rieth, Mainz-Hechtsheim
- Weingut der Stadt Mainz – Familie Fleischer, Mainz-Hechtsheim
- Weingut Eva Vollmer, Mainz-Ebersheim
- Weingut Fasanenhof, Mainz-Ebersheim
- Weingut Ginz, Mainz-Ebersheim
- Weingut Heinz Lemb & Jürgen Becker, Undenheim
- Weingut Helmut und Florian Eckert, Mainz-Ebersheim
- Weingut Janz, Mainz-Ebersheim
- Weingut Jung, Mainz-Hechtsheim
- Weingut Jörg Eckert, Mainz-Ebersheim
- Weingut Katharinenhof, Mainz-Ebersheim
- Weingut Leber, Mainz-Hechtsheim
- Weingut Mirjam Schneider, Mainz-Hechtsheim
- Weingut Möhn, Mainz-Laubenheim
- Weingut Nauth, Mainz-Ebersheim
- Weingut Rebenhof Jack Braunwarth, Mainz-Hechtsheim
- Weingut St.Urban Walter Roth, Mainz-Laubenheim
- Weingut Zehe-Clauß, Mainz-Hechtsheim
- Weingut Zehnerhof, Mainz-Hechtsheim
- Weinmanufaktur Weyer, Mainz-Bretzenheim
- Winzerfamilie Peter-Dhom, Mainz-Hechtsheim
Die Steine des Anstoßes
Was stört wen? Knapp 5.000 Besucher, die sich am Liebfrauenplatz einfinden, sprengen die Kapazität des Platzes. Hinzu kommt, dass eben am Liebfrauenplatz zahlreiche Marktbeschicker ihre Marktstände betreiben. Die Menschenmenge fließt natürlich auch in die Gasse zwischen den Marktständen und „verstopft“ so den Mainzer Wochenmarkt.
#1 Kein Durchkommen auf dem Mainzer Wochenmarkt: Weniger Umsatz für die Marktbeschicker
Die Marktbeschicker beklagen das Überfluten der Wege auf dem Mainzer Wochenmarkt, denn wo kein Durchkommen ist, da wird auch nicht gekauft. Somit ist die Freude der Mainzer auf dem Mainzer Marktfrühstück mit dem Leid der Marktbeschicker eng verknüpft.
#2 Im Wein liegt die Freiheit
Marktbeschicker beklagen auch, dass die Besucher des Mainzer Marktfrühstücks nach ausgiebigem Weingenuss auch schon mal ihre Contenance verlieren und ein wenig überbordend kommunizieren.
#3 Gibt es wieder Stobbegeld?
Natürlich profitieren Marktbeschicker auch von den zahlreichen Gästen. Wer seiner Weinschorle eine gute Unterlage geben oder einfach nur seine Mainzer Natur ausleben will, der holt sich schon mal die Fleischworscht oder nen Käseweck. So jedenfalls die Theorie. Es wird ebenfalls gesagt, dass viele Gäste des Mainzer Marktfrühstücks sich Getränke und Speisen mitbringen und somit für die Marktbeschicker ein Teil ihres Business entfällt.
Neu in 2018: Sicherheitskonzept
Das Mainzer Marktfrühstück bekam im Jahr 2018 einen neuen Standort. Während es bislang an der Apsis des Liebfrauenplatzes vor dem Optiker am Dom stattfand, schlug man jetzt das Domizil vor dem Haus zum Römischen Kaiser auf. Auf einer größeren Fläche will man dem kräftigen Zustrom an Gästen Rechnung tragen.
Eine weitere Novität ist auch zu verzeichnen. Die Mainzer Winzer beauftragten ein Sicherheitsunternehmen mit der Aufrechterhaltung der Ordnung. Dies umfasst das Freihalten von Fluchtwegen und Zu- und Abfahrtswegen für die Autos der Marktbeschicker.
Mit der wachsenden Bedeutung des Mainzer Marktfrühstücks zog das Thema auch die Aufmerksamkeit von Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte auf sich, der sich mit dem Sicherheitskonzept der Mainzer Winter zufrieden erklärte.
Besucht man allerdings das Mainzer Marktfrühstück zur Hochzeit gegen halb Eins kann man den Eindruck gewinnen, dass sich nicht wirklich viel geändert hat. Knapp 5.000 Menschen machen den Ort einfach dicht.
Es bleibt zu hoffen, dass sich für das Mainzer Marktfrühstück eine Lösung finden lässt, deckt es doch einen offenbar vorhandenen Bedarf bei den Mainzern.
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