Lebensmittelunverträglichkeiten sind für viele Menschen gleichgesetzt mit einem Verlust der Lebensqualität. In einem gewissen Maße stimmt diese Aussage sogar. Das ist immer dann der Fall, wenn sich die betroffenen Personen nicht die Zeit nehmen, um sich mit ihrer neuen Situation auseinanderzusetzen. Aber genau dieser Schritt ist bedeutsam, denn immerhin kann eine veränderte Lebensführung bzw. Ernährung einen erheblichen Teil zu der Linderung der Beschwerden beitragen, die durch die Unverträglichkeit hervorgerufen werden.
Zu den bekanntesten Unverträglichkeiten gehören beispielsweise die Laktoseintoleranz und die Glutenunverträglichkeit. Beide sind Bestandteile in vielen unserer Lebensmittel und es ist eine Herausforderung, sie im Alltag zu umgehen. Aber inzwischen gibt es immer mehr Möglichkeiten, damit sich das Leben möglichst ohne Beschwerden und zugleich mit Genuss leben lässt. Weniger bekannt ist die Unverträglichkeit des Botenstoffes Histamin. Dieser ist grundsätzlich wichtig für das Immunsystem. Mit dieser Intoleranz lässt sich der Lebensalltag aber auch genussvoll gestalten.
Bewusst leben mit der Laktoseintoleranz
Bei Laktose handelt es sich um den lateinischen Ausdruck für Milchzucker. Leidet eine Person unter einer Laktoseintoleranz, so hat sie mit einer Unverträglichkeit von Milchzucker zu tun. Wer sich einmal die vielen Bestandteile unserer Lebensmittel angesehen hat, der wird feststellen, dass sich dieser Milchzucker in diversen Formen in der Nahrung befindet. Tückisch ist, dass er auch dort zu finden ist, wo er auf den ersten Blick nicht vermutet wird. Hauptsächlich kommt er aber dennoch in Milchprodukten vor, so wie es der Name bereits vermuten lässt.
Damit der Organismus den Milchzucker beim Verdauungsvorgang aufnehmen kann, muss er zerkleinert werden. Der Körper setzt diesen Prozess mit Enzymen, oder auch Fermenten, um. Das eine Enzym, das für die Aufspaltung des Milchzuckers zuständig ist, wird als Laktase bezeichnet. Dieses spaltet den Milchzucker üblicherweise in die Produkte Glucose und Galaktose, die sogenannten Einfachzucker, auf. Von dem Körper können diese ohne weitere Probleme aufgenommen werden.
Von einer Laktoseintoleranz spricht man, wenn der Körper nicht mehr ausreichend Laktase Enzyme herstellt. In diesem Fall findet der Milchzucker ungespalten seinen Weg in den Dickdarm. Dort übernehmen dann Bakterien den Abbau. Dieser Vorgang führt dann bei den betroffenen Personen zu unangenehmen Beschwerden, wie zum Beispiel Durchfall oder Bauchschmerzen, Blähungen oder sogar Erbrechen.
Das Erkennen einer Laktoseintoleranz und der Weg danach
Um der Laktoseintoleranz auf die Spur zu kommen, ist es wichtig, dass die Betroffenen sich und ihr Essverhalten beobachten. Wenn sie für sich erkannt haben, dass bestimmte Lebensmittel zu den recht unspezifischen Beschwerden führen, sollten sie sich unbedingt einem Arzt vorstellen. Wenn er den entsprechenden Test nicht selbst vornehmen kann, überweist er die Patienten üblicherweise zu einer Praxis mit dieser Möglichkeit.
Die Intoleranz der Laktose wird mit einem Atemtest festgestellt. Wenn die Diagnose Gewissheit bringt, dann sollten sich die Menschen umstellen. Das bedeutet in erster Linie, dass sie sich mit den Inhaltsstoffen der gewohnten Lebensmittel auseinandersetzen. Im Internet oder in entsprechender Literatur gibt es auch direkt von anderen Betroffenen Tipps und Rezepte, wie sich die gewünschten Gerichte mit Ersatzlebensmitteln anfertigen lassen.
Aber auch die Lebensmittelindustrie ist inzwischen fortschrittlich und bietet eine ganze Bandbreite von Lebensmitteln und Getränken an, die eigens auf den Bedarf von Personen mit einer Laktoseintoleranz ausgerichtet worden sind. In einigen Fällen, wie zum Beispiel bei einer Familienfeier, möchten die betroffenen Menschen nicht auf Inhaltsstoffe achten. Dann kann es in Absprache mit dem behandelnden Arzt möglich sein, gezielt eine Tablette vor dem Essen zu nehmen, die die Verdauung unterstützt. Das sollte allerdings selten vorkommen und mit dem Arzt besprochen werden.
Bewusst leben mit der Unverträglichkeit von Gluten
Bei Gluten handelt es sich um eine Mischung aus Proteinen, die als Kleber in vielen Getreidesorten vorkommt. Einige davon sind Gerste, Weizen, Dinkel, Roggen und Hafer. Zu finden ist dieser Klebstoff aber auch in vielen Urgetreidearten. Dabei handelt es sich unter anderem um Emmer, Einkorn oder auch Kamut. Wenn ein Rezept für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit angefertigt werden soll, so ist immer das Ziel, das Gluten mit seiner klebenden Eigenschaft zu ersetzen.
Erzielt werden kann dies mit anderen Bindemitteln. Zudem gibt es einige Getreidearten, die frei von Gluten sind. Darunter lassen sich zum Beispiel Reis, Hirse oder auch Teff finden. Teff ist eine Hirseart. Zudem gibt es sogenannte glutenfreie Pseudogetreidearten. Dazu zählen Buchweizen, Amaranth und Quinoa.
Damit die betroffenen Personen nicht vollständig auf Brot, Kuchen und anderes Gebäck oder auch leckere Gerichte verzichten müssen, gibt es inzwischen viele Rezepte. Sie ermöglichen es den Betroffenen, selbst gesunde Nahrungsmittel zu fertigen und sich für ihren Körper gesund zu ernähren. Tun sie dies nicht, so haben sie häufig Beschwerden, die denen der Laktoseintoleranz sogar sehr ähnlich sind. Allerdings ist dieser Bereich sehr komplex, denn es gibt selten die eine Glutenunverträglichkeit.
So kann es sich in einigen Fällen um eine Weizenallergie handeln. Andere Personen leiden unter der Glutensensitivität und wieder andere haben mit der Autoimmunerkrankung Zöliakie zu kämpfen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich die Personen von einem Arzt begleiten lassen. Sie selbst sollten sich ein Ernährungstagebuch anlegen. Hierin werden die gegessenen Lebensmittel und die entsprechenden körperlichen Reaktionen eingetragen. Anhand der Vermerke ist es für den behandelnden Arzt in der Regel einfacher, der Ursache mit verschiedenen Tests auf den Grund zu gehen, bis eine verlässliche Diagnose vorliegt.
Hoffnung gibt es für alle Betroffenen, denn inzwischen hat auch die Lebensmittelindustrie reagiert. So sind mögliche Ersatzstoffe in den Supermärkten nahezu selbstverständlich erhältlich. Außerdem gibt es eine ganze Sparte mit Nahrungsmitteln, die speziell für Personen mit einer Glutenunverträglichkeit produziert worden sind. Diese werden übrigens häufig auch von Menschen gewählt, die bewusst auf Gluten in ihrer Ernährung verzichten möchten.
Video:©Zöliakie … wenn Brot krank macht – Produktion Video/TV
Die Unverträglichkeit von Histamin – warum Genuss dennoch möglich ist
Bei Histamin handelt es sich um einen wichtigen Botenstoff in dem Immunsystem. Zu finden ist dieser Botenstoff in unserem Körper sehr häufig. Einige Beispiele dafür sind der Magen-Darm-Trakt, die Haut und die Lunge. Gebildet wird das Histamin aus Histidin, einer Aminosäure. Aus der Sicht der Biochemie zählt Histamin zu den biogenen Aminen, zu denen auch Adrenalin, Serotonin und Dopamin gehören. Die biogenen Amine werden zu den natürlichen Stoffwechselprodukten gezählt. Beim Menschen wirkt das Histamin als Gewebehormon, was seine Bedeutung für den Körper noch einmal verdeutlicht.
Das Histamin ist weiterhin ein bedeutsamer Botenstoff, wenn der Körper entzündliche oder auch allergische Reaktionen aufweist. Es entfernt Fremdkörper aus dem Körpersystem und unterstützt das Immunsystem bei der Abwehr von äußeren Angriffen. Zudem ist Histamin ein Regulator bei den vielseitigen Stoffwechselfunktionen, die regelmäßig im Körper passieren. Interessant ist auch, dass Histamin als Medikament eingesetzt wird, wenn eine Krebsimmuntherapie vorgenommen wird.
Histamin kommt üblicherweise in einer Vielzahl von Lebensmitteln vor. Die betroffenen Personen müssen sich in ihrer Lebensqualität aber nicht zwingend vollständig einschränken. Vielmehr sind ein Umlernen und ein neues Bewusstsein wichtig, wie sich am Beispiel von Histavino zeigen lässt. Lebensqualität und Genuss stehen für viele Menschen zusammen mit einem guten Glas Wein. Mit einer Histaminunverträglichkeit können die betroffenen Personen nicht wahllos zu jedem Wein greifen.
Aber es gibt die histamingeprüften Weine. Diese Bezeichnung ist noch relativ neu, da eine EU-Richtlinie die Bezeichnungen histaminfreier Wein oder histaminarmer Wein nicht mehr erlaubt. Histamingeprüfte Weine weisen aber in der Regel die Eigenschaften auf, die unter den anderen Bezeichnungen verstanden werden. Verantwortungsbewusste Anbieter, wie zum Beispiel Histavino, haben sich auf die Herstellung der qualitativ hochwertigen Produkte für Menschen mit Unverträglichkeiten spezialisiert. Sie überzeugen dabei mit einer weitreichenden Produktauswahl. Zudem haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, über die Hintergründe und das Leben mit diesen Intoleranzen aufzuklären.
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