Das Lebenslust: Gourmet- und Kunstfestival in Bad Münster am Stein versprach, unseren Pfingstsonntag mit einer sonnigen Laune zu krönen. Nicht zum ersten Mal haben wir der Stadt am Rheingrafenstein unseren Besuch abgestattet. Wiederholt haben wir im Kurpark unseren Sinnen freien Lauf gelassen. Ob nun auch das Festival „Lebenslust“ Wort gehalten hat, das erfahrt ihr jetzt.
Inhaltsverzeichnis: das erwartet euch in diesem Artikel
- Lebenslust: Gourmet- und Kunstfestival
- Hotel Naheschlösschen: Der Pavillon
- Le Petit Paris
- Marion Klöwer: Genähte Handarbeit
- Musikprogramm des Orchesters „Musikfreunde Winzenheim“
- Winz: Feines zum Wein
- Govinda: Kann Naschwerk gesund sein?
- Entlang des Weges
- Vinella
- Stobbe 1776 Gin
- JANUR: Kokoszucker
- La dolce vita: Käsekuchen mit Eis
- Fazit
1. Lebenslust: Gourmet- und Kunstfestival
„Lebenslust“ ist hier das erste Festival seiner Art. Man fragt sich, warum es das nicht schon früher gab. Betritt man den Kurpark, umfängt uns sogleich ein Gefühl der Leichtigkeit. Die Strahlen der mittäglichen Sonne suchen sich ihren Weg durch die Kronen der hohen Bäume, finden ihn da und dort. Im Wechselspiel von Schatten und Licht nähern sich uns unzählige weiße Pavillons entlang des Weges durch den Park. Alle bemüht, uns mit Gaumen- und Sinnesfreuden der unterschiedlichsten Couleur zu erfreuen. Alleine dies zu spüren, entreißt und den letzten uns noch haltenden Klauen des Alltags. Willkommen im süßen Nichts des Jetzt und Hier…
Wenn der Eindruck entsteht, dass das Festival sich nur am Sonntag zugetragen hat, täuscht das. Bereits am Samstag gab es Programm und wir hätten gar zu gerne dem FoodTalk mit Dominik Wetzel und der Lichtinszenierung des Rheingrafensteins beigewohnt. Doch auch heute am Sonntag klingt Musik im Park.
2. Hotel Naheschlösschen: Der Pavillon
Der pittoreske, hölzerne Zirkuswagen des „Le Petit Paris“ zieht unser Auge an. Der Pavillon des Hotel Naheschlösschen zu seiner Linken versucht selbiges mit unserer Nase. Die Augen sind stärker, die Nasen schwächer. So streben wir dem schattigen Platz des Hotel Naheschlösschen unter den Bäumen zu.
Die Auswahl ist groß. Wir lassen uns den „Fruchtigen Garnelencocktail“ und den „Spaghetti-Pesto-Salat“ munden. Ein Salat mit Schafskäse findet auch den Weg an unseren Tisch. Ja, ein wenig Völlerei ist zulässsig. Dazu nehmen wir einen Chardonnay (Spätlese) von Weingut Johannes Haas. Eine gute Wahl – vor allem die Entscheidung, all dies unter den schattigen Bäumen zu genießen.
3. Le Petit Paris
Wenn man sich das Leben in Paris zusammenträumen dürfte, dann würde dieser Zirkuswagen ganz sicher einen Platz finden dürfen, vielleicht sogar müssen. Verschnörkelt und verwinkelt und mit tausenderlei Tand verziert provoziert er unsere deutsche Seele aufs Ärgste zum Loslassen. Vielleicht ist es ja gerade die Sehnsucht des im Alltag Verbotenen, das uns ach so fleißige Deutsche zum „Le Petit Paris“ hinströmen lässt.
Die viel zu wenigen Plätze an den verspielten Tischen sind alle in fester Hand und wir müssen wie viele andere weiterziehen. Wehmütig hängen wir dem Stückchen Frankreich noch ein paar Meter nach.
4. Marion Klöwer: Genähte Handarbeit
Dekorative Stoffe für „Home and Table“ hätte ich den Stand von Marion Klöwer getauft. Eine erstaunliche Vielfalt an handarbeitlichen Werken zeigt sich hier.
Das Foto ist ebenso wenig typisch für die vielen Ideen, wie es doch gerade eben den Ideenreichtum von Marion Klöwer charakterisiert. Kann man eine Spüliflasche in der Küche sehen und sie mögen? Ich behaupte: wenn sie in diese Schürze gekleidet ist, auf jeden Fall!
5. Musikprogramm des Orchesters „Musikfreunde Winzenheim“
Wir haben die Zeit unseres Besuchs günstig gewählt. Von 14:00 bis 16:00 Uhr spielt das Orchester auf der oberen Bühne.
6. Winz: Feines zum Wein
Was knabbert man zum Wein? Diese Frage haben wir uns in der Tat schon sehr oft gestellt. Unsere Antworten waren bisher gewiss nicht schlecht, wie in den Gesichtern unserer Gäste immer wieder zu lesen ist. Johannes Winz ergänzt unser Repertoir an Antworten allerdings nochmals um 12 weitere und allerliebste Varianten: Wasabi, Scharfer Mix, Ingwer, Rauchmandeln, Mandeln Vanille, Cashew Honig, Pistazien, Papaya, Kumquats, Cranberries, Physalis und Goji-Beeren.
Beim Studium der Packungen lese ich auch die Weinempfehlung: Welche Weine passen optimal zu dem Inhalt? Clever gemacht.
Wer der Sache mal nachgehen möchte, hier sind seine Kontaktdaten:
Johannes Winz
Amboßstraße 6
50735 Köln
Tel: +49 171 364 02 79
Mail: j.winz@winz-wein.de
Web: www.winz-wein.de
7. Govinda: Kann Naschwerk gesund sein?
Naschen ist böse, böse, böse! Dieses eherne Grundgesetz im Herzen tritt man unvermittelt an den Stand von Govinda heran – und wird endlich eines Besseren belehrt. Zucker? Das geht auch ohne! Es geht aber auch mit, wie ich herausfinde. Marlene Baumgardt, die beredte Protagonistin am Stand, klärte mich auf, und versuchte mich zum Gesunden hin zu bekehren. Ich probiere „Ananas-Lupine“, die verführerisch schmecken und in ihrer Zutatenliste tatsächlich keinerlei Zucker aufweisen.
In der Theorie ist es ihr gelungen. Doch die Praxis zeigt klar meine Präferenzen. Mein kleiner Haul am Stand kommt aus der „ungesünderen“ Ecke. Es wäre auch ohne Zucker gegangen – es musste aber nicht. Mein Tipp: Maroni und Kakao-Bohnen.
Auch hier stelle ich die Kontaktdaten für Nachahmer zur Verfügung:
Govinda Natur GmbH
Dieselstraße 13a
67141 Neuhofen
Web: www.GovindaNatur.de
8. Entlang des Weges
Wir lassen uns ein wenig entlang der Gourmetroute treiben. Die Vielfalt der Angebote überrascht angenehm.
9. Vinella
Zwischen all den Ständen entdecke ich schließlich auch den Pavillon von Vinella. Hier kann man tun, was einem am Regal bei REWE & Co. verwehrt ist: nach Herzenslust auszuprobieren. Wichtig dabei: man muss dem Gaumen Gelegenheit geben, zu verharren und sich wieder zu entspannen. Das Feuerwerk aus Genüssen kann den armen Gaumen schon ganz schön strapazieren.
Ich nutze schließlich die Gelegenheit, meine Vorräte wieder etwas aufzustocken. Senf von Himbeeren und Johannisbeeren und das Steinpilz-Pesto nehme ich mit.
10. Stobbe 1776 Gin
Am Pavillon von Uta Stobbe beiße ich mich fest. Deutschlands ältester Gin interessiert mich denn doch ein wenig. Bei 240 Jahren darf man – glaube ich – von Tradition sprechen. Was so gar nicht ins traditionelle Bild passt, ist der stylische Look des Gin. Und ich frage ein wenig nach. Die Antworten habe ich ob ihres Gewichts und ihrer Anzahl mal in einem eigenen Artikel veröffentlicht. Der Stobbe Blackcurrant hat mich gar zu sehr verlockt, doch angesichts meines fahrbaren Untersatzes nehme ich lieber ein Fläschle davon mit und verkoste es in privater Runde @home.
11. JANUR: Kokoszucker
Bei JANUR finden sich orientalisch anmutende Düfte. Sie entpuppen sich als Kokos-Zucker. Gesünder soll er sein als der in Deutschland so gebräuchliche weiße Zucker. Natürlich probiere ich. Ob nun gesund oder nicht… der Kokoszucker schmeckt supergeil. Aus Java kommt er. Aha.
Ich nehme einen Beutel mit. Wie genau schmeckt der Kokoszucker? Tja, für mich ist es die Mischung aus indisch-asiatischen Aromen mit einer unaufdringlichen und lang anhaltenden Süße. Das haut einem glatt den Gaumen weg.
Wenn ihr auch mal den megageilen Zucker genießen wollte, hier die Peilung:
Johannes King GmbH
Gurtstig 2
25980 Sylt
Tel: +49 40 328 901 497
Mail: shop@johannesking.de
Web: www.johannesking.de.
12. La dolce vita: Käsekuchen mit Eis
Der Weg führt uns schließlich an einen kleinen Pavillon, der verführerische Düfte verströmt (okay, das hatten wir heute schon öfter). Dieses Mal ist es der bitterwürzige Duft eines Espresso, der mir den Weitergang versperrt. Ein Blick in die Vitrine genügt, Lust auf mehr zu bekommen. Ein oberleckerer Käsekuchen wartet da auf mich. „Mit Eis“ heißt es da. Nun gut, dem kann man auf den Grund gehen.
13. Fazit
Der Besuch des „Lebenslust“ Gourmet- und Kunstfestival hat sich gelohnt. Die Vielzahl der Erlebnisse hätte auch gewiss auf zwei Tage verteilt werden können. Die kleinen Hauls werden in den nächsten Tagen immer wieder die Erinnerungen an den schönen Sonntag wiederaufleben lassen.
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