Kokosblütenzucker ist die neue Alternative zu Zucker. Während der bekannte Haushaltszucker keinerlei Nährstoffe enthält und den Körper nur mit einer großen Ladung Energie versorgt, kann Kokosblütenzucker deutlich mehr.
Woher kommt der Kokosblütenzucker?
Im Prinzip sagt bereits der Name, dass der Kokosblütenzucker aus den Kokosblüten gewonnen wird. Diese werden geerntet und dann angeschnitten. So kann der Saft herauslaufen und aufgefangen werden. Dieser gesammelte Saft wird ausgesiebt und dann zu einem Sirup eingekocht. Doch damit ist der Prozess noch nicht beendet. Dieser Sirup wird eingedickt und zwar bis zu dem Punkt, wo dann eine Kristallisierung stattfindet. Am Ende wird die getrocknete Masse gemahlen und verpackt. So entsteht der Kokosblütenzucker.
Der Prozess selbst nimmt relativ viel Zeit in Anspruch, die Gewinnung ist mit einem großen Aufwand verbunden. Das zeigt sich natürlich auch beim Preis, doch mit dem Kokosblütenzucker erhalten Nutzer eine sehr gute Alternative zum klassischen Industriezucker. Der klassische Industriezucker enthält, bis auf Energie, gar nichts weiter. Nährstoffe sind hier nicht mehr zu finden. Das ist bei Kokosblütenzucker anders.
Kokosblütenzucker und der glykämische Index
Bekannt geworden ist der Kokosblütenzucker aus dem Grund, dass er einen ganz besonders geringen glykämischen Index hat. Dieser liegt bei 32 und sorgt dafür, dass die Zuckeralternative auch sehr gut von Diabetikern verwendet werden kann. Nahrungsmittel mit einem geringen Index bringen den Vorteil mit sich, dass es nicht zu einem sprunghaften Anstieg des Blutzuckerspiegels kommt.
Stattdessen steigt dieser nur langsam und auch sehr gleichmäßig an. Wenn zu viele hoch-glykämische Lebensmittel aufgenommen werden, dann steigt die Überlastung der Bauchspeicheldrüse deutlich an. Zudem trägt der Verzehr dieser Lebensmittel dazu bei, dass man schneller an Gewicht zunimmt. Wenn der Kokosblütenzucker zum Einsatz kommt, dann wird eine gleichmäßige Ausschüttung gefördert, die dafür sorgt, dass eine längere Sättigung eintritt und es nicht zu einem Hoch oder Tief an Zucker kommt.
So wird Kokosblütenzucker eingesetzt
Durch seine angenehme Süße kann Kokosblütenzucker den normalen Zucker 1:1 ersetzen. Der Geschmack ist von einer fast karamellartigen Süße und recht kräftig. Wider erwartend zeigt sich hier nur wenig Geschmack von Kokos an sich. Der Schmelzpunkt ist sehr gering, das sorgt dafür, dass der Kokosblütenzucker auf der Zunge zergeht und sich hervorragend auf einem Nachtisch oder auch auf frischen Früchten macht.
Natürlich kann er ebenfalls eingesetzt werden, um damit Tee oder Kaffee zu süßen und Kuchen zu backen. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass der Kokosblütenzucker im Einkauf relativ teuer ist. Eine große Menge, wie sie für das Backen von Kuchen benötigt wird, kann schnell recht teuer werden. Wer dennoch auf der Suche nach Ersatz für den industriellen Zucker im Kuchen ist, der findet vielleicht eine Alternative bei den anderen Möglichkeiten, um zu süßen.
Welche Mineralien finden sich im Kokosblütenzucker?
Interessant ist natürlich der Blick auf den Gehalt an Mineralstoffen, die im Kokosblütenzucker zu finden sind. Hier gibt es verschiedene Angaben und bisher ist die Liste an Studien zu diesem Zucker noch sehr übersichtlich gehalten. Einigkeit herrscht daher über die Angaben nicht. Grundsätzlich heißt es aber, dass der Zucker viel Eisen und auch Magnesium enthält. Inwieweit dies korrekt ist, ist bisher nicht geklärt. Bei einer ausgewogenen Ernährung müssen die Mineralstoffe an sich aber nicht über den Zucker aufgenommen werden.
In Bezug auf die Kalorien gibt es zum raffinierten Industriezucker kaum Unterschiede. Hier spricht wirklich vor allem der glykämische Index für einen Einsatz von Kokosblütenzucker. Zudem ist es möglich, durch den Kauf eine faire Produktion zu unterstützen. Daher sollte beim Kauf immer auf die Herkunft des Zuckers geachtet werden. Natürlich gibt es beim Preis deutliche Unterschiede. Es ist durchaus möglich, den Kokosblütenzucker auch recht günstig zu erhalten. Häufig handelt es sich hierbei aber um Zuckermischungen.
Das heiß, hier wird mit Palmzucker gestreckt. Der Palmzucker wird aber nicht unbedingt nur aus Kokospalmen gewonnen und unterscheidet sich durchaus vom reinen Kokosblütenzucker. Beim Kauf oder der Bestellung von Kokosblütenzucker im Internet ist ein Blick auf die Herkunft und die Zusammensetzung unbedingt zu empfehlen.
Mit Kokosblütenzucker Akzente setzen
Mit dem Kokosblütenzucker können auf ganz unterschiedliche Weise Akzente gesetzt werden. So ist es möglich, dass er beispielsweise als Topping auf Süßem zum Einsatz kommt und hier dafür sorgt, dass die Oberfläche richtig glänzt. Nicht zu unterschätzen ist der Geschmack von Kokosblütenzucker. Die Note aus Karamell und einem Hauch von Vanille ist ein sehr guter Geschmacksverstärker und kann einem Gericht erst eine bestimmte Richtung geben.
Damit wird es sogar möglich, dass der Kokosblütenzucker andere Zutaten ersetzt, wie die Vanille oder das Karamell an sich. Der Zucker eignet sich hervorragend für neue Experimente beim Kochen und Backen. Besonders praktisch ist, dass es zum Süßen nicht eine größere Menge braucht als beim Industriezucker, sondern dieselbe Menge beim Kokosblütenzucker ebenfalls ausreicht. Das ist beispielsweise bei Stevia anders.
Weitere Alternativen zum Haushaltszucker
Die Suche nach einer Alternative für den Industriezucker beschäftigt viele Menschen. Der Kokosblütenzucker kann hier durchaus eine gute Wahl sein, aber auch andere Süßungsmittel haben das Potential, als Ersatz zu dienen. Dazu gehören:
- Rohrzucker
Der Zucker in Deutschland wird aus den Zuckerrüben gewonnen und so lange bearbeitet, bis die weiße Menge als Rest bleibt. Anders ist es bei Rohrzucker. Er stammt aus dem Zuckerrohr und ist bekannt dafür, von allen Sorten den höchsten Anteil an Mineralien und Vitaminen mitzubringen. Allerdings hat der Rohrzucker auch einen sehr starken Geschmack, was nicht immer gut ankommt. Rein preislich gesehen bietet er ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Agavensirup
Der Agavensirup oder auch der Agavendicksaft stammen aus den Agaven, die zur Gruppe der Kakteen gehören. Der Sirup ist besonders konzentriert und sehr dickflüssig. Wer 100 g Agavensirup verwendet, der erhält eine Süße wie von 150 g Zucker. Durch seine Konsistenz ist der Sirup sehr vielseitig einsetzbar, der Geschmack kann als angenehm süß bezeichnet werden.
- Dicksäfte
Generell können auch Dicksäfte als Süßungsmittel dienen. Von der Birne oder dem Apfel gewonnen, sind die Dicksäfte sehr reich an Süße und Geschmack. Durch das Verfahren, wie sie gewonnen werden, verlieren sie allerdings ihre Vitamine. Dennoch erhalten sie sich ihre Mineralstoffe und sind daher ideal als Ersatz für den Industriezucker.
Noch mehr möglicher Ersatz für den Industriezucker
Die genannten Varianten können, neben dem Kokosblütenzucker, also durchaus in der täglichen Küche eingesetzt werden. Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten, zu süßen und dabei auf den Haushaltszucker zu verzichten.
- Ahornsirup
Der Ahornsirup ist vor allem bekannt, weil er sehr gerne auf Pancakes verteilt wird. Wichtig ist beim Kauf darauf zu achten, dass es sich um reinen Sirup handelt und dieser nicht durch Wasser ergänzt wurde. Das kann den Geschmack deutlich verfälschen.
- Stevia
Immer mehr an Bekanntheit gewinnt Stevia. Das weiche Pulver wird aus der Steviapflanze gewonnen, die ihren Ursprung in Südamerika hat. Allerdings gehört Stevia zu den umstrittenen Produkten, da sich die Zulassung ausschließlich auf die Glycoside bezieht, nicht aber auf die Pflanze an sich. Zudem wird das Pulver häufig noch mit Zusatzstoffen versehen.
- Xylit
Bei Xylit handelt es sich um Birkenzucker und bekannt dürfte dieser Stoff als Bestandteil von Kaugummis oder auch von Zahnpasta sein. Gewonnen wird er aus der Rinde verschiedener Birkenarten sowie aus unterschiedlichen Obst- und Gemüsevarianten. Lange Zeit war er nur in Finnland erhältlich, nun ist Birkenzucker auch hier immer häufiger zu bekommen. Allerdings handelt es sich hierbei um einen recht teuren Zuckerersatz.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den Haushaltszucker durch andere Varianten zu ersetzen. Der Kokosblütenzucker gehört hier auf jeden Fall mit dazu. Ob dies unbedingt sinnvoll ist, sollte jeder für sich selbst entscheiden.
Bildnachweis: © Fotolia Titelbild: dima_pics – #01: Orlando Florin Rosu – #02: ExQuisine – #03: Diana Taliun – #04: merc67