Kochen mit Cannabis: Die 5 häufigsten Fehler!

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Das Kochen mit Cannabis hat immer noch etwas Verpöntes. Dabei lassen sich wirklich leckere Sachen mit Hanf zaubern! Allerdings lauern zahlreiche Fehlerquellen.

Kochen mit Cannabis: Medizinprodukte aus der Küche

Kochen mit Cannabis? Warum nicht, handelt es sich doch um die Alternative für alle, die nicht rauchen oder Tropfen nehmen wollen. Die Geschichte zeigt dabei, dass Hanf und Hanfsamen in vielen verschiedenen Rezepten über alle Kulturen hinweg verwendet wurden und immer noch werden. Insofern handelt es sich nicht um eine neue Erscheinung seit der Genuss von Cannabis legalisiert wurde, sondern die Nutzung von Haschisch reicht viel weiter zurück.

Neu ist nur, dass es jetzt unzählige Kochbücher mit Anleitungen zum Kochen und Backen für alle, die Gras nicht rauchen und keine Tropfen einnehmen wollen, dennoch auf die gesundheitlich positive Wirkung von Cannabis setzen, gibt. Zahlreiche mehr oder minder begabte Köche haben sich an verschiedenen Rezepten versucht und darüber Bücher oder wenigstens Empfehlungen geschrieben.

Auf die typischen Fehler wird dabei aber leider nur selten eingegangen, wenngleich es gerade beim Kochen mit Cannabis mindestens die fünf im Folgenden vorstellten Fehler gibt, die der leckeren Zitronencreme, dem Gebäck oder dem Kuchen den Garaus machen können:

Video: Kochen mit WEED – aber HART!

1. Decarboxylieren vergessen

Wer mit Cannabis kochen möchte, will auf der einen Seite die gesundheitlich fördernde Wirkung wie die Regulation von Ängsten und Emotionen, eine angenehme Entspannung und den antioxidativen Schutz genießen. Auf der anderen Seite darf sich ein wohliges Gefühl des High-Seins einstellen, auch wenn es nicht zum Schweben in anderen Atmosphären langt. Allerdings stellt sich bei den ersten Versuchen heraus, dass das Kochen mit Haschisch durchaus seine Tücken hat.

Wer eine psychoaktive Wirkung erzielen will, darf das Decarboxylieren nicht vergessen. Dieser Prozess sorgt beim Erhitzen des Cannabis dafür, dass sich die enthaltenen Cannabinoide freisetzen lassen, sie werden sozusagen aktiviert. Vor dem Kochen sollte Haschisch daher gut erhitzt werden, was am besten im Backofen oder in einem Wasserbad möglich ist. Danach erst darf es unter das Essen gemischt werden.

2. Zu viel Hitze beim Kochen oder Backen

Auch wenn eben klar geworden ist, dass es beim Kochen und Backen mit Cannabis auf eine höhere Temperatur ankommt: Zu viel des Guten ist auch nicht zu empfehlen. Der Grund: Das Aroma des Hanfs verändert sich, Hanfsamen können sogar bitter werden. Ideal ist es, den Backofen auf rund 120 °C vorzuheizen und das Cannabis für 40 Minuten dort zu erhitzen. Wichtig: Wenden nicht vergessen! Wer es schonender mag und dafür sorgen will, dass das Aroma auch wirklich vollständig erhalten bleibt, heizt nur auf 105 °C hoch und verlängert dafür die Backzeit auf eine Stunde.

Auch wenn eben klar geworden ist, dass es beim Kochen und Backen mit Cannabis auf eine höhere Temperatur ankommt: Zu viel des Guten ist Auch wenn eben klar geworden ist, dass es beim Kochen und Backen mit Cannabis auf eine höhere Temperatur ankommt: Zu viel des Guten ist auch nicht zu empfehlen. auch nicht zu empfehlen.

Auch wenn eben klar geworden ist, dass es beim Kochen und Backen mit Cannabis auf eine höhere Temperatur ankommt: Zu viel des Guten ist auch nicht zu empfehlen. (#01)

 

3. Kein Anreichern mit Öl oder Fett

Nicht nur das Decarboxylieren ist wichtig, auch das Anreichern des Grases mit Öl darf nicht vergessen werden. Nur dann lösen sich die Cannabinoide vollständig. Als gängige Methode kennen einschlägige Werke das Herstellen von Cannabis-Butter oder eines Öls, die dann jeweils zur Zubereitung der Speisen verwendet werden können und den Geschmack intensivieren. Cannabis-Butter wird hergestellt, indem normale Butter in einen Topf gegeben wird. Dort muss sie schmelzen und nimmt das vorbereitete und decarboxylierte Hasch auf. Nun darf alles bei mittlerer Hitze für rund 45 Minuten garen. Danach alles in eine Dose geben und abkühlen lassen.

Wichtig: Nur kurz zum Abkühlen aufstellen! Danach die Butter abseihen und das mit Wirkstoffen angereicherte Fett herausdrücken.

Ebenfalls zu beachten ist, dass der Mischung aus Fett und Hanf stets Wasser zugegeben wird. Dieses sorgt dafür, dass die Butter nicht anbrennt, was sehr schnell geschehen kann, wenn die Hitze zu hoch eingestellt worden ist. Die Butter wäre in der Folge ungenießbar. Das Wasser verbessert überdies den Geschmack der fertigen Hasch-Butter, der krautige und grasartige Geschmack ist weniger intensiv.

Außerdem färbt sich die Butter nicht ganz so grün, eine derartige Butter ist nicht jedermanns Sache! Insgesamt sollten sich mengenmäßig gesehen Butter und Wasser immer die Waage halten. Keine Sorge, wenn zu viel Wasser hinzugegeben worden ist, dieses verdunstet einfach.

Ebenfalls zu beachten ist, dass der Mischung aus Fett und Hanf stets Wasser zugegeben wird.

Ebenfalls zu beachten ist, dass der Mischung aus Fett und Hanf stets Wasser zugegeben wird.(#02)

 

4. Zu viel Cannabis beim Kochen verwenden

Viel hilft viel? Von wegen! Im Gegensatz zum Rauchen oder Einnehmen von Tropfen, bei dem kaum Nebenwirkungen und schon gar keine Überdosierungen auftreten können, sieht das beim Kochen ganz anders aus. Das Problem dabei ist, dass die Wirkung erst spät einsetzt und der Körper plötzlich mit einer größeren Menge Cannabinoide klarkommen muss. Zuerst wird das enthaltene THC in der Leber aufgespaltet und verstoffwechselt.

Danach wird es in den Blutkreislauf gebracht und erreicht von hier aus alle Organe und vor allem das Gehirn. Vom Verzehr bis zum Einsetzen der Wirkung können dreißig Minuten vergehen, möglich sind aber auch bis zu drei Stunden. Die genaue Wirkzeit ist von verschiedenen Faktoren abhängig und kann nur schwer vorausgesagt werden. Außerdem hält die psychoaktive Wirkung sehr lange an, deutlich länger, als wenn das Cannabis auf anderen Wegen dem Körper zugeführt worden wäre.

Der Effekt kann sogar mehrere Stunden anhalten, ohne dass die Wirkung nachlässt oder sich ein Ende tatsächlich absehen ließe. Auch wenn süßes Gebäck aus oder mit Hanf wirklich gut schmeckt und alles andere als trocken, staubig und krümelig ist, sollte mit der Dosierung des Wirkstoffs vorsichtig umgegangen werden.

Eine Überdosierung ist hier nämlich möglich und kann den ganzen Spaß im Krankenhaus enden lassen. Wer noch keine Erfahrung im Kochen mit Cannabis vorzuweisen hat, sollte sich also langsam an das richtige Maß herantasten. Das steht übrigens der Einnahme aus gesundheitlichen Gründen in nichts nach, auch hier gilt, dass jeder die individuell richtige Dosierung selbst herausfinden muss. Doch während es zur Einnahme von Cannabisöl kaum negative Erfahrungen wegen einer zu hohen Dosierung gibt, macht hier tatsächlich die Dosis das Gift.

Wichtig ist dabei auch, wer zum Beispiel das Gebäck oder die Zitronencreme naschen soll und wie hoch dessen Toleranzgrenze ist. Nicht alle Menschen reagieren gleich auf Cannabis und während sich für einige ein angenehmer Rausch einstellt, liegen andere schon ohnmächtig auf dem Fußboden.

Video: KOCHEN mit CANNABIS 🥦

5. Zu wenig Cannabis beim Kochen verwenden

Cannabis und Cannabisöl sind vergleichsweise teuer, zumindest, wenn die Preise mit denen üblicher Koch- und Backzutaten verglichen werden. Daraus resultiert manchmal die Versuchung, doch eher weniger davon zu verwenden und den Hanfsamen vielleicht gröber zu belassen, den Hanf weniger fein zu zerkleinern oder nur ein paar Tropfen Öl für süßes Gebäck zu verwenden. Ein böser Anfängerfehler beim Kochen mit Cannabis!

Der Grund: All die Arbeit in der Küche führt dann nur dazu, dass sich kaum eine Wirkung einstellt bzw. diese nur schwer spürbar ist. Auch wenn das weniger schlimm als eine Überdosierung ist, so ist es dennoch sehr ärgerlich. Das Cannabis ist verschwendet und sinnvoll verbacken, verkocht oder verbraten worden. Die fehlende Wirkung kann über den Mehrverzehr des Gebäcks oder der anderen Leckereien ausgeglichen werden, doch wer satt ist und immer noch keine Wirkung verspürt, hat definitiv an der falschen Stelle gespart.

Doch Vorsicht: Wer so viel isst, bis sich endlich eine Wirkung einstellt, kann auch in eine weitere Falle tappen. Die Überdosierung droht allen, bei denen die Hasch-Wirkung erst mit größerer Verzögerung einsetzt. Man stelle sich vor: Es wird ein Keks gegessen und auf die Wirkung gewartet. Der Körper arbeitet langsam daran, die Wirkstoffe herauszufiltern und ihre Aufgabe erledigen zu lassen. Derweil spürt der Genießer noch nichts und isst noch einen Keks, noch einen und vielleicht noch einen weiteren. Setzt die Wirkung dann ein, ist die Überdosierung nicht mehr aufzuhalten und die anfänglich vermeintlich fehlende Wirkung schlägt ins Gegenteil um.

Video: Cannabis Butter / Cannabutter / Hanf Butter selber machen


Wer zum Beispiel bei der Herstellung der Cannabis-Butter zu sparsam mit dem Gras war, kann das eigentlich fertige Produkt noch einmal einschmelzen und so anreichern.

Gute Gründe, um mit medizinischem Cannabis zu kochen

Medizinisches Cannabis wird zunehmend als natürliche Alternative zur Linderung verschiedener Beschwerden eingesetzt. Doch warum sollte man es in der Küche verwenden, anstatt es auf herkömmliche Weise zu konsumieren? Hier sind einige überzeugende Gründe, warum das Kochen mit medizinischem Cannabis eine sinnvolle Option sein kann.

1. Schonendere Aufnahme über den Verdauungstrakt
Beim Rauchen oder Verdampfen gelangt THC direkt über die Lunge ins Blut. Dies führt zu einer schnellen, aber oft auch intensiven Wirkung. Beim Essen hingegen wird das Cannabis über den Verdauungstrakt aufgenommen, was zu einem längeren und gleichmäßigeren Effekt führt. Das kann besonders für Patienten mit chronischen Schmerzen oder Schlafproblemen vorteilhaft sein.

2. Längere Wirkungsdauer
Die Wirkung von inhaliertem Cannabis hält oft nur 2 bis 4 Stunden an, während sie bei oral aufgenommenem Cannabis bis zu 8 Stunden oder länger spürbar bleibt. Wer also eine langanhaltende Schmerzlinderung oder Entspannung benötigt, kann mit Cannabis-haltigen Speisen eine stabilere Wirkung erzielen.

3. Bessere Dosierbarkeit
Kochen mit medizinischem Cannabis erlaubt eine präzise Dosierung. Anstatt sich auf unsichere Mengen beim Rauchen oder Verdampfen zu verlassen, kann die genaue Menge an Wirkstoff in jedes Rezept eingearbeitet werden. Dies ist besonders wichtig für Patienten, die eine konstante Dosis für ihre Therapie benötigen.

4. Kein Rauch, keine Belastung für die Lunge
Nicht jeder verträgt das Rauchen oder Verdampfen von Cannabis. Menschen mit Lungenerkrankungen oder Atemwegsproblemen können durch den Verzehr von Cannabis-Lebensmitteln alle positiven Effekte nutzen, ohne ihre Atemwege zusätzlich zu belasten.

5. Bessere Verträglichkeit für den Magen
Gerade bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts oder Übelkeit kann das Kochen mit Cannabis eine angenehme Alternative sein. Statt die Magenschleimhaut durch Inhalation oder synthetische Medikamente zu belasten, kann Cannabis in Form von Tees, Suppen oder Ölen eine sanfte Linderung verschaffen.

6. Diskretere Anwendung im Alltag
Nicht jeder fühlt sich wohl dabei, Cannabis zu rauchen oder zu verdampfen. Essbare Cannabisprodukte bieten eine unauffällige Möglichkeit, die Medikation in den Alltag zu integrieren – sei es in Form von Gebäck, Tees oder herzhaften Gerichten.

7. Kombination mit anderen gesunden Lebensmitteln
Beim Kochen mit Cannabis können weitere heilende Zutaten hinzugefügt werden, die die Wirkung unterstützen:

  • Kurkuma und Ingwer wirken entzündungshemmend.
  • Kokosöl oder Olivenöl helfen, Cannabinoide besser aufzunehmen.
  • Honig kann die beruhigende Wirkung verstärken.

So lässt sich eine ganzheitliche, gesundheitsfördernde Mahlzeit zubereiten.

Fazit

Kochen mit Cannabis ist eine Kunst, die Geduld, Präzision und ein gutes Verständnis für die Wirkung der Pflanze erfordert. **Übung macht den Meister**, und wer sich intensiv mit der Zubereitung beschäftigt, wird mit leckeren und wirkungsvollen Kreationen belohnt.

Doch neben dem kulinarischen Genuss bringt Cannabis auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich. Die entspannende Wirkung kann dabei helfen, **Stress abzubauen, Angstzustände zu lindern und Schmerzen zu reduzieren**. Diese positiven Effekte werden auch in der Medizin genutzt, wo Cannabis mit einem höheren THC-Gehalt unter ärztlicher Aufsicht verordnet wird.

Wichtig ist, beim Kochen mit Cannabis **die richtige Dosierung zu beachten**. Besonders Einsteiger sollten sich langsam an die optimale Menge herantasten, um unangenehme Nebenwirkungen zu vermeiden. Die Wirkung setzt verzögert ein, daher gilt: **Geduld bewahren und mit Bedacht genießen**.

Ob als leckeres Hasch-Gebäck, in herzhaften Gerichten oder als Getränk – die Möglichkeiten, Cannabis kreativ in der Küche zu verwenden, sind vielfältig. Wer sich an die Grundlagen hält und verantwortungsbewusst mit der Pflanze umgeht, kann von einer ganz besonderen Geschmackserfahrung profitieren.

In diesem Sinne: **Gutes Gelingen, guten Appetit und eine angenehme Reise in neue kulinarische und sensorische Dimensionen!** 🌿🍪

Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Lifestyle discover -#01: BestStockFoto_-#02: Bobkov Evgeniy

Über den Autor

Hans-Jürgen Schwarzer leitet die Content-Marketing-Agentur schwarzer.de software + internet gmbh. Als Unternehmer und Verleger in Personalunion wie auch als leidenschaftlicher Blogger, Gourmet, und Gourmand gehört er zu den Hauptautoren von mainz-schmecker.de. Innerhalb seiner breiten Palette an Themen liegen dem Mainzer Lokalpatrioten herausragende kulinarische Erlebnisse besonders am Herzen.

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