Cubo Negro: Internationale Vielfalt am Karmeliterplatz

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Cubo Negro, zu deutsch „Schwarzer Würfel“, war mir zwar bekannt, doch bislang kein Lokal, von dem ich dachte, dass ich es unbedingt mal aufsuchen und ausprobieren müsste. Warum sich mein Besuch im Cubo Negro doch gelohnt hat, lest ihr hier.

1. Das Cubo Negro ist in vielen Ländern zuhause

Laut eigener Aussage erhält man im Cubo Negro „internationale Spezialitäten“. Das kann ja wiederum alles Mögliche bedeuten. Der erste Eindruck lässt zumindest keinen durchgängigen Stil erkennen, aber vielleicht ist das ja genau der Punkt.

Der Gastraum des Cubo Negro mutet mit einem Klavier im Eingangsbereich, roten Wänden und einem sehr üppig gefülltem Barbereich ein bisschen wie eine Art Piano-Bar an, was ich mir hier auch in den späteren Abendstunden gut vorstellen kann. Für Events ist hier Platz für bis zu 160 Personen.

Der Barbereich und die Cocktailauswahl im Cubo Negro sind vielversprechend

Der Barbereich und die Cocktailauswahl im Cubo Negro sind vielversprechend


2. Eine ruhige Ecke in der Innenstadt

Der Karmeliterplatz, an dem sich das Cubo Negro befindet, ist jetzt nicht gerade das, was man eine Hotspot-Innenstadtlage in Mainz nennen würde, obwohl er nicht weit entfernt ist vom Rheinufer, dem Hilton und dem Domplatz. Dennoch ist dieser Fleck Mainz irgendwie ein bisschen versteckt. Umso besser, denkt sich so mancher, der hier einen netten ruhigen Abend ohne viel Fußverkehr verbringen möchte. In der Mainzer Altstadt kann man vom Treiben auf der Straße ja schonmal ziemlich abgelenkt werden, was hier nicht der Fall ist. Der Außenbereich des Lokals liegt direkt neben der Ruine der Kirche St. Christoph, welche 1945 zerstört wurde und nun in ihrer Form als Ruine als Mahnmal für die Zerstörung von Mainz im zweiten Weltkrieg dient.

Wie lange es das Cubo Negro am Karmeliterplatz schon gibt, habe ich nicht in Erfahrung bringen können. Dass es aber wohl mal zwei getrennte Läden waren, es so gesehen also gewachsen ist, wurde mir berichtet. Und, mit besonderem Stolz, dass ein Bild der Schweizer Garde, der persönlichen Leibgarde vom Papst, im hinteren Flur hängt. Die Inneneinrichtung ist ohnehin einen kleinen Streifzug wert: es hängen verschiedene Bilder an den Wänden, auch die Möbel sind nicht ganz einheitlich, eine Ecke erinnert an eine loungige Strandbar, andere Ecken wiederum muten eher Business-mäßig an.


3. Das Hauptgericht

Glücklicherweise sind wir heute in einer größeren Gruppe unterwegs, so kann man einerseits sehen, wie ein Lokal wie das Cubo Negro mit der Herausforderung umgeht und andererseits bietet sich so die Chance, mehrere Gerichte zu bewerten. Die Spieße vom Lavasteingrill, eine Spezialität des Hauses, stellen einen zunächst vor eine schwierige Entscheidung. Hat man sich dann für eine Fleischsorte entschieden, wählt man noch drei Beilagen dazu aus. Der kulinarischen Fantasie sind also wenige Grenzen gesetzt.

: Zwei leckere Varianten der Spieße vom Lavasteingrill mit Beilagen. Im Cubo Negro kann man lecker Fleisch genießen.

: Zwei leckere Varianten der Spieße vom Lavasteingrill mit Beilagen. Im Cubo Negro kann man lecker Fleisch genießen.


Die Spieße im Überblick

  • Afrikanischer Geflügel-Spieß (15,90 €) mit Zwiebel & getrockneter Aprikose
  • Scharfer Rindfleisch-Spieß (17,90 €) mit hausgemachtem Habaneroöl, Habanero (sehr scharf), Schalotte & Paprika
  • Lammkotelett-Spieß (17,90 €) mariniert in Kräuter-Olivenöl mit hausgemachtem Kräuter-Knoblauchöl, Peperoni, Schalotte & Knoblauch
  • Lachs-Garnelen-Spieß (18,90 €) mit mariniertem Lachsfilet, Limetten-Pfeffer-Garnele & Mango

Die erste Beilage zur Wahl

  • Orangen-Chili-Butter
  • Ingwer-Butter
  • fruchtige BBQ-Maracuja-Dip
  • Minz-Joghurt

Die zweite Beilage zur Wahl

  • kleiner Marktsalat
  • selbsteingelegte süß-saure Tropea-Zwiebeln
  • Gemüse-Curry
  • indisches Korma

Die dritte Beilage zur Wahl

  • belgische Pommes Frites
  • Rosmarin-Kartoffelecken
  • Süßkartoffelgratin

4. Oder lieber Burger?

Glaubt man den Bewertungen im Internet (und da gibt es einige), so ist der Juicy-Lucy-Burger im Cubo Negro sehr beliebt und ein wahrhaftes Geschmackserlebnis. „Cubos own Juicy-Lucy“ besteht aus einem 300 Gramm schweren hausgemachten Rinderhackfleischpatty gefüllt mit irischem Cheddar, hausgemachtem Burgerbrötchen, Soße, frischem Salat, Tomate, Gurke, gegrilltem Bacon, Tropea-Zwiebel & selbstgemachter würziger Käsesoße mit Jalapeño. Er kostet ohne Beilage 9,90 Euro. Merke ich mir vor fürs nächste Mal.

Der Farmer-Burger mit Beilagen, einer der leckeren Burger im Cubo Negro. Ebenfalls oft gelobt: der Juicy Lucy Burger.

Der Farmer-Burger mit Beilagen, einer der leckeren Burger im Cubo Negro. Ebenfalls oft gelobt: der Juicy Lucy Burger.

Getestet wird an unserem Tisch der Farmer-Burger für 12,90 Euro. Das frische, selbstgemachte Rinderhackfleischpatty wird durch Spiegelei und Bacon ergänzt, eine Beilage – in diesem Fall die belgischen Pommes mit Ketchup und Mayonnaise – ist im Preis inbegriffen. Man kann außerdem zwischen Rosmarin-Kartoffelecken mit fruchtigem BBQ-Maracuja-Dip oder einem kleinen Marktsalat als Beilage wählen. Außer Juicy-Lucy und dem Farmer-Burger stehen noch vier weitere Burger-Varianten und ein Veggie-Burger auf der ausführlichen Speisekarte.


5. Ein Tisch, viele Meinungen

Meine Internetrecherche und das Herumfragen im Bekanntenkreis lieferte ganz unterschiedliche Ergebnisse: von großer Begeisterung bis zu großer Enttäuschung sowohl im Bezug auf das Essen als auch auf den Service war alles dabei. Die Meinungen gehen hier also stark auseinander. Ähnliche Beobachtungen konnte ich auch in unserer größeren Gruppe wahrnehmen: ein Tisch, viele unterschiedliche kulinarische Erlebnisse.

Da wir von unterschiedlichen Servicekräften bedient wurden, lässt sich hier auch nur schwer ein Urteil fällen. Freundlich waren sie alle, manche waren aufmerksamer, manche weniger aufmerksam. Grundsätzlich ist es aber zu empfehlen, bei relativ hohem Betrieb in einer Gastronomie, klar eingeteilte Bereiche zu haben. So weiß der Gast, welche der Servicekräfte Ansprechpartner ist und auch die Kellnerin oder der Kellner weiß Bescheid, was auf dem jeweiligen Tisch los ist, ob noch was fehlt etc. Diesen Fehler beobachte ich leider sehr häufig, doch da bin ich vielleicht auch etwas sehr kritisch.


Doch zurück zur Kulinarik: Persönlich kann ich mich nicht beschweren, obwohl mein Essen etwas später kam als das der anderen Gäste am Tisch, aber so konnte ich den Moment nutzen, die weiteren Gerichte zu begutachten.

Als mein gegrillter Kuhmilchfeta dann kam, musste ich ihn zunächst aus dem weißen Backpapier entkleiden, wo er schon seinen leckeren Duft entfaltete. Ein tolle weiche Konsistenz, ohne matschig zu sein und Kräuter, Öl, rote Zwiebeln, Kalamata-Oliven und Tomaten, die dieses Käsestück als Toppings ergänzen. Dazu gibt es Brot, jedoch kein weißes Baguette, sondern schönes festes Bauernbrot, was wirklich gut dazu passt. Von Seiten des Service wird auch Sorge dafür getragen, dass genügend Brot-Nachschub vorhanden ist.

Gegrillter Kuhmilchfeta aus der Duftfolie mit Kirschtomaten, Oliven, Basilikum-Pesto und Brot. Das Cubo Negro kann auch "ohne Fleisch".

Gegrillter Kuhmilchfeta aus der Duftfolie mit Kirschtomaten, Oliven, Basilikum-Pesto und Brot. Das Cubo Negro kann auch „ohne Fleisch“.


6. Schmeckts?

Ansonsten gehen die Meinungen am Tisch doch stark auseinander: der Farmer-Burger mit Beilage ist zwar lecker, aber bröckelig; die Spieße sind nicht nur toll anzusehen, sondern auch schmackhaft, die dazugehörigen Beilagen aber leider größtenteils nicht so richtig warm.

Die Tagesempfehlung „Geschnetzeltes mit Sojasoße und Salat“, die auch geordert wurde, stößt auf wenig Gegenliebe: Das Geschnetzelte liegt auf dem Salat anstatt daneben, wodurch er ziemlich zusammen fällt und matschig wird. Von der angekündigten Sojasoße ist bis auf die Salzigkeit nicht viel zu schmecken. Aber immerhin ist dieses Gericht sehr günstig zu haben und am nächsten Tag erwartet einen ja wieder eine neue Tagesempfehlung.


7. Und zu trinken?

Neben den sehr guten Burgern habe ich mir sagen lassen, liege eine Kernkompetenz des Cubo Negro bei den Cocktails. Der Barbereich im Innern des Lokals lässt das auf jeden Fall annehmen. Doch auch hier hat man die Qual der Wahl.

Bei sonnigem Wetter genau das richtige: Strawberry Daiquiry  im Cubo Negro

Bei sonnigem Wetter genau das richtige: Strawberry Daiquiry im Cubo Negro

Die Cocktails des Cubo Negro im Überblick
Mint Julep Bulleit Bourbon, frische Minze, Zucker, Soda 8,30 €
Old Fashioned Bulleit Bourbon, Orangenzeste, Zucker, Angostura Bitters 8,90 €
Bulleit Bourbon Sour Bulleit Bourbon, Zitronensaft, Zucker, Orangensaft 9,00 €
Martini Tanqueray Gin, Noilly Prat Dry, Olive 6,90 €
Negroni Tanqueray Gin, Carpano Antica Formula, Campari, Orangenzeste 7,40 €
Gin Fizz Tanqueray Gin, Zitronensaft, Zucker, Soda 8,10 €
Rubicon Tanqueray Gin, Luxardo Maraschino, frischer Limettensaft, Chartreuse Verte, Rosmarin 9,80 €
Caipirinha Cana Rio Cachaça, frische Limette, Zucker 7,00 €
Daiquiri Havana Club 3 Jahre, frischer Limettensaft, Zucker 7,40 €
Mojito Havana Club 3 Jahre, frischer Limettensaft, Zucker, frische Minze, Soda 7,90 €
Himbeer Mojito Havana Club 3 Jahre, frischer Limettensaft, Zucker, frische Minze, Himbeerpüree, Soda 8,70 €
Frozen Raspberry Daiquiri Havanna Club 3 Jahre, Triple Sec, Himbeerpüree, Zitronensaft, Zucker 8,70 €
Planter‘s Punch Jamaika Rum, Zitrone, Grenadine, Orangensaft, Ananassaft 7,80 €
Hurricane Jamaika Rum, Zitronensaft, Maracujasirup 6,90 €
The Bitter End Appleton Estate V/X Jamaika, Grapefruitsaft, frischer Limettensaft, Falernum, Angostura Bitters 9,90 €
Mai Tai Appleton Estate V/X Jamaika, Havana Club 3 Jahre, frischer Limettensaft, Grapefruitsaft, Falernum, Triple Sec, Angostura Bitters, Pernod 10,40 €
White Russian Absolut Vodka, Kahlua, Sahne 6,50 €
Vodka Collins Absolut Vodka, Zitrone, Zucker, Soda 6,80 €
Cherry Coke Absolut Wodka, Cherry Heering, Zitronensaft, Coca Cola 7,40 €
Bloody Mary  Absolut Vodka, Zitronensaft, Tomatensaft, Worcestershire Sauce, Selleriesalz, Pfeffer, Tabasco 7,90 €
Watermelon Man Absolut Wodka, Wassermelonenlikör, Zitronensaft, Orangensaft 8,10 €

8. Darf es sonst noch etwas sein?

Eis, natürlich. Das sollte man sich an einem lauen Sommerabend, wie es heute einer ist, keinesfalls entgehen lassen. Zumal dem Cubo Negro ein eigenes Eiscafé angeschlossen ist und alle Sorten aus hauseigener Herstellung stammen. Zum Spaghettieis gibt es traditionsgemäß noch einen Espresso und der Abend ist vollkommen. Beides schmeckt vorzüglich und lässt italienische Urlaubsgefühle aufkommen.

Leider kommt der Espresso ohne das kleine Gläschen Wasser dazu, was meiner Ansicht nach obligatorisch ist und für den Gastronomen minimalen Aufwand und sehr geringe Kosten bedeutet. Schade! Ansonsten kann man die Eispreise etwas kritisch bewerten, aber leider sind im Allgemeinen 6,80 Euro ein üblicher Preis für ein Spaghettieis im Rhein-Main-Gebiet.


9. Mein Fazit

Das Cubo Negro hat mich persönlich positiv überrascht: auch wenn der Service teilweise etwas durcheinander schien, kann ich den Abend im Cubo Negro als schöne Erfahrung verbuchen. Kulinarisch gesehen wird hier eine große Auswahl geboten, ohne dass die Qualität unter der Vielfältigkeit der Speisenauswahl leidet. Sowohl das Innere des Lokals wie auch der Außenbereich sind gemütlich und die Cocktails tun im Cubo Negro ihr Übriges, um einem den Abend zu versüßen.

Die Adresse:
Cubo Negro
Karmeliterstraße 4
55116 Mainz

Öffnungszeiten
Mo bis Do: 11-0 Uhr
Fr, Sa: 11-1 Uhr
So: 12-1 Uhr/Im Winter erst ab 17 Uhr


Bildnachweis: © alle schwarzer.de / Tiffany Bals

Über den Autor

"Heute mach´ ich mir kein Abendbrot, heut mach ich mir Gedanken" – getreu diesem Motto ist Tiffany Bals als freiberufliche Texterin und neugierige Entdeckerin in Mainz und Wiesbaden unterwegs. Die Gastronomie-Insiderin und Food-Bloggerin legt besonderen Wert auf Gastfreundschaft, hinterfragt Tradiertes und begeistert sich für Außergewöhnliches. Bei Schwarzer.de leitet sie als Chefredakteurin die Blogs & YouTube-Channels.

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