Nicht ganz neu in Mainz, aber neu gemacht: Das Nirgendwo in der Mainzer Neustadt. Als alteingesessene Studentenkneipe, in der sich der eine oder andere Philosophen- oder Soziologen-Stammtisch trifft, ist das gemütliche Lokal in der Boppstraße vielen (ehemaligen) Studierenden bekannt. Was einen dort seit dem Umbau 2019 erwartet, erfahrt ihr hier.
Das erwartet Euch in diesem Artikel
1. Nirgendwo: Lohnt sich der Besuch?
Die Boppstraße befindet sich seit geraumer Zeit in einer großen Umbauphase. Nichtsdestotrotz entstehen hier und drumherum immer wieder neue Läden, die die Mainzer Neustadt lebenswerter machen. Neben dem kleinen Café Anything but Coffee, der Bierbar Teilchen und Beschleuniger am Gartenfeldplatz (ehemals Bagatelle) hat auch ein alter Akteur ein neues Gesicht bekommen: Das Nirgendwo an der Ecke Boppstraße/Frauenlobstraße. Seit dem Frühjahr 2019 erstrahlt es in neuem Glanz. Zeit, dort mal einen Testlauf zu wagen.
Persönlich bin ich in der Anfangsphase einer neuen Lokalität immer besonders kritisch: Klappen die Abläufe? Ist das Personal fit? Nach etwas über einem Jahr sollte das im Nirgendwo darin aber geübt sein. Zumal die beiden Betreiber keine Neulinge in der Mainzer Gastronomie sind: Walery Engel und Marc Jenne betreiben außerdem seit ein paar Jahren die Neustadt-Apotheke am Frauenlobplatz und die Szenekneipe Beim Budiker in der Frauenlobstraße, wo sie das Erbe der kultigen Fiszbah angetreten haben.
2. Charmant, aber laut
Die Inneneinrichtung und die Aufteilung der Sitzplätze ist nahezu gleich geblieben – nur die roten Wände der Vergangenheit wurden in einem entspannten Dunkelgrün gestrichen. Meiner Meinung nach eine gute Farbwahl. Insgesamt erscheint das Lokal etwas schicker und weniger studentisch – was der Gemütlichkeit aber keinen Abbruch tut. Mit etwas über 60 Sitzplätzen unterliegt man als Gast einem ziemlichen Geräuschpegel. Ich suche mir deswegen ein Plätzchen an der langen Theke, wo es etwas ruhiger zugeht als im Kern des Gastraums. Außerdem kann man von hier aus sehr gut die Geschehnisse und Abläufe vor und hinter der Theke beobachten.
3. Was wollen wir trinken?
Burger und Bier – diese Kombination ist nichts Außergewöhnliches, verspricht aber vermutlich gerade deswegen großen Erfolg. Im neuen Nirgendwo wird auch auf die alten Werte der vorherigen Betreiber gesetzt: Frisch gezapftes Bier vom Fass und dazu ein leckerer gebratener Burger mit Pommes. Da ich allerdings noch nicht sicher bin, ob es sich hierbei heute um ein Plätzchen zum Verweilen handelt, teste ich zunächst mal nur die Getränkeauswahl. Neben den vielen frisch gezapften Bieren gibt es selbstverständlich auch eine Auswahl an Weinen, Softdrinks, hausgemachten Limonaden, Spirituosen und Longdrinks.
Meine Wahl fällt auf ein Schwarzbier: Krusovice, ein tschechisches Bier. Positiv fallen direkt mal die Gläser auf: In den gängigen Größen 0,2 und 0,4 Liter trinkt man aus hauchdünnen Gläsern, die ich so bisher nicht kannte. Einen großen Pluspunkt dafür! Mit 12 Biersorten vom Fass liefert das Nirgendwo eine schöne Auswahl, die einem die Wahl nicht unbedingt leicht macht. Da sich die Preise aber im studentisch-vernünftigen Niveau bewegen, kann man auch getrost mal mehrere Biere an einem Abend probieren. Und am Sonntagabend gibt es alle großen Biere für nur 3 Euro!
Biersorte / Marke | Was ist drin? | 0,2 L | 0,4 L |
---|---|---|---|
Allgäuer Büble | Helles, 4,7 Vol. % | 2,40 € | 3,40 € |
Sion | Kölsch, 4,8 Vol. % | 2,40 € | 3,40 € |
Schlösser | Altbier, 4,8 Vol. % | 2,40 € | 3,40 € |
Braufactum Progusta | Indian Pale Ale, 6,8 Vol. % | 3,20 € | 4,70 € |
Braufactum Palor | Pale Ale, 5,2 Vol. % | 3,20 € | 4,70 € |
Guinness | Extra Stout, 4,1 Vol. % | 3,20 € | 4,70 € |
DAB | Pils, 4,8 Vol. % | 2,40 € | 3,40 € |
Allgäuer Büble | Hefeweizen, 5,3 Vol. % | 2,40 € | 3,40 € |
Binding Naturtrüb | Pils, 4,9 Vol. % | 2,40 € | 3,40 € |
Krusovice Cerne | Schwarzbier, 3,8 Vol. % | 2,60 € | 3,60 € |
Clausthaler | Alkoholfrei | 2,40 € | 3,40 € |
Schöfferhofer Grapefruit | Hefeweizen, 2,5 Vol. % | 2,40 € | 3,40 € |
5. Mein Fazit
Der Wohlfühlfaktor im Nirgendwo ist auch nach dem Umbau immernoch sehr hoch. Das studentische Flair wurde erhalten und das Lokal hat zusätzlich einen Qualitätssprung hingelegt. Das Personal wirkt jung und frisch, aber nicht unbeholfen. Es lohnt sich allerdings hier, nicht zu den Stoßzeiten (zwischen 19-21 Uhr) zu kommen, da es meist sehr voll ist. Bei meinem nächsten Besuch werde ich definitiv eine der vielseitigen Burger und Pommes-Kombinationen testen!
Nirgendwo
Boppstraße 9
55118 Mainz
Öffnungszeiten:
Sonntag – Donnerstag 18-1 Uhr
Freitag – Samstag 18-2 Uhr
Bildnachweis: © alle Bilder schwarzer.de / Tiffany Bals