Eigentlich ist es ganz einfach: Man nehme Kaffeepulver und gieße Wasser darüber. Heraus kommt der beliebte Muntermacher, der wahlweise noch mit Milch und Zucker ergänzt wird. Doch ganz so leicht scheint die Sache wohl doch nicht zu sein, wenn man sich den Markt für Kaffeemaschinen verschiedener Art genauer betrachtet. Gibt es eigentlich DIE eine Art, Kaffeegetränke zuzubereiten? Wir haben fünf verschiedene Methoden unter die Lupe genommen und uns die jeweils nötige Kaffeemaschine angeschaut.
1. Die herkömmliche Variante einer Kaffeemaschine: Filterkaffeemaschine
Ende der 1950er Jahre gab es den ersten vakuumverpackten Filterkaffee, der für eine Revolution sorgen sollte. Nun wurde das Kochen des leckeren Getränkes automatisiert, wobei als Vorbild immer noch das schwallweise Aufbrühen, welches beim Kochen per Hand üblich war, diente.
Das Wasser, welches durch die Kaffeemaschine fließt, wird auf 92 bis 94 °C erhitzt, Dampfblasen sorgen für den nötigen Druck, sodass das heiße Wasser in einem Steigrohr nach oben fließt. Das Rohr endet über dem Filter und von hier aus werden Wasser und Kaffeepulver zusammengebracht.
Die verschiedenen Hersteller bieten unterschiedliche Modelle von Filterkaffeemaschinen an, wobei die Dauer des Brühvorgangs teilweise variiert werden kann. Dabei kann die Durchflusszeit des Wassers reguliert werden – der Kaffee wird unterschiedlich aromatisch. Besitzt die Maschine (unter anderem von Philips oder Melitta erhältlich) eine Warmhaltefunktion für Kannen aus Edelstahl oder Glas, wird das Getränk nach spätestens einer Stunde ungenießbar. Das Aroma wird durch die ständige Hitze zerstört.
- + mildes Kaffeegetränk
- + mehrere Tassen können auf einmal zubereitet werden
- + kaum Aufwand bei der Vorbereitung
- + einfache Reinigung der Kaffeemaschine
- – Kaffee wird schnell bitter
- – Aroma kann durch Warmhalten in Thermoskanne rasch zerfallen
2. Althergebrachte Kaffeemaschine: Wachmacher dank der Pressstempelkanne
Kennt heute noch jemand die Pressstempelkanne, auch als Presskanne bezeichnet? Sie gibt es bereits seit dem 19. Jahrhundert, wobei sie ursprünglich aus Frankreich stammt. Bei dieser Variante werden Brühen und Extraktion des Aromas miteinander verbunden. Das Kaffeemehl kommt in eine Kanne mit Wasser, das nicht mehr kochen darf, aber noch entsprechend heiß sein muss. Zuerst wird das Mehl angefeuchtet und muss etwa zwanzig Sekunden quellen, danach muss Wasser bis kurz unter den Rand der Kanne nachgegossen werden. Das Getränk darf dann etwa vier Minuten lang ziehen. Danach kommt der Stempel, in den ein Sieb integriert ist, darauf und wird langsam nach unten gedrückt. Wasser und Kaffeepulver werden voneinander getrennt, die Aromastoffe können nicht mehr extrahieren.
- + der kräftige Geschmack mit großem Volumen, der aber teilweise auch als Nachteil empfunden wird
- + schnelle Zubereitung
- + einfache Reinigung des Zubehörs der Kaffeemaschine durch Ausspülen
- – durch die Glaskanne kühlt das Getränk schnell aus
- – kurzfristiger Anstieg des Cholesterinspiegels möglich, da Öle nicht herausgefiltert werden
3. Schwarz und kräftig: Kaffeegetränk aus der Espressomaschine
Beim Espresso-Kaffee scheiden sich die Geister: Die einen sagen, ein solch starkes Getränk sei ungenießbar, die anderen wiederum kommen ohne diese Kaffeeart nicht aus. Wichtig bei der Zubereitung ist vor allem die richtige Kaffeemaschine, dazu muss der passende Mahlgrad gefunden werden und es braucht ein wenig Geduld für den perfekten Espresso. Nicht jeder angebotene Kaffee passt zu allen Kaffeemaschinen, daher ist ein wenig Probieren angesagt. In jedem Fall sollten Sie auf eine Siebträgermaschine setzen. Hier werden sechs bis acht Gramm Espressomehl hineingegeben, dieses wird durch einen Tamper im Sieb angedrückt. Die Maschine erhitzt derweil das Wasser auf ca. 94 °C und presst es dann mit Druck durch das Espressomehl. Das dauert rund 30 Sekunden. Kaffeeöle und Wasser verbinden sich durch den Druck zu einer Emulsion. Nach wenigen Sekunden zeigt sich der fertige Espresso mit schaumiger Konsistenz.
Siebträgermaschinen sind preislich sehr unterschiedlich – sie beginnen bei etwa 100 Euro und gehen bis zu 2000 Euro – die besten Kaffeemaschinen dieser Art liegen irgendwo in der Mitte. Es ist daher ratsam, vor dem Kauf einen Siebträgermaschinenvergleich auf siebland.com auszuführen, hier finden Sie auch gleich wichtige Hinweise zur Zubereitung und zu den einzelnen Modellen.
- + individuelles Kaffeekochen nach persönlichem Geschmack möglich
- + riesige Auswahl aus verschiedenen Kaffeemarken
- – teilweise längere Einarbeitungszeit und Probierphase nötig
- – sehr bitter bei falscher Zubereitung
Video: mit Siebträgermaschine Cappuccino zubereiten
Dieses Video erklärt sehr schön, wie mit einer Siebträgermaschine ein Cappuccino zubereitet wird.
4. Vollautomatische Kaffeemaschinen einsetzen
Die wohl einfachste Möglichkeit, an das anregende Getränk zu kommen, besteht in der Nutzung eines Kaffeevollautomaten. Hier füllen Sie alle paar Tage Bohnen und Wasser ein und auf Knopfdruck wird der gewünschte Kaffee, Cappuccino oder Espresso zubereitet. Diese Kaffeemaschinen sind wahre Luxusgeräte und entsprechend teuer – dennoch steigt die Nachfrage seitens privater Haushalte. Dabei übernimmt die Maschine wirklich alle Arbeiten und mahlt sogar die Bohnen. Das Kaffeemehl wird dann in ein Sieb geschüttet, angepresst und von heißem Wasser unter Druck durchströmt. Milch kommt aus einem weiteren Behälter und wird aufgeschäumt zusammen mit dem fertigen Kaffee in Becher oder Tassen gefüllt. Der Kaffeesatz wird dann automatisch in einen Auffangbehälter gegeben. Die Modelle sind aus Edelstahl und stammen von unterschiedlichen Herstellern: Philips, Melitta, KRUPS oder WMF sind die derzeit gängigsten Anbieter.
- + selbstreinigende Kaffeemaschinen
- + viele Wahlmöglichkeiten
- + Geschmack wie im Café
- – teuer in der Anschaffung
- – teilweise umfassendes Probieren, bis die richtige Kaffeesorte gefunden wurde
5. Kaffeemaschine für Singles: Auf Knopfdruck aus Pads Kaffeegetränke zaubern
WMF oder KRUPS sind nur zwei Beispiele für Hersteller von vollautomatischen Maschinen, mit denen sich aus Pads ein wunderbares Kaffeegetränk in der individuell beliebtesten Geschmacksrichtung zaubern lässt. Vorportionierte Pads mit einem Gewicht von sieben Gramm erleichtern die Zubereitung. Statt mehrerer Tassen wird immer nur eine Portion zubereitet – perfekt also für Singlehaushalte und Allein-Kaffeetrinker in Familien. Dabei ist die Technik dahinter ganz einfach: Die Wassermenge wird abgemessen und auf 90 °C erhitzt, danach mit Druck durch das Kaffeepad gepresst. Im Filter bleiben Bitterstoffe und Gerbsäuren zurück, das Kaffeegetränk ist aus solchen Maschinen bekömmlicher.
- + viele Geschmacksrichtungen möglich
- + ideal für ein bis zwei Personen im Haushalt
- – nur die Sorten sind möglich, die als Pad erhältlich sind
- – nicht zur Bewirtung von Gästen geeignet
Fazit
Im Idealfall ist Ausprobieren die beste Möglichkeit, die perfekte Maschine zu finden. Bei kaum einem anderen Getränk gehen die Geschmäcker so weit auseinander wie bei Kaffeegenießern. Eine Empfehlung kann daher für keine Maschine gegeben werden – nur innerhalb der einzelnen Typen sind Empfehlungen möglich.
Bildnachweis: © Shutterstock-Titelbild: Diana Rui-Fotolia – #1 amenic181, #2 interklicks